# taz.de -- Bundesdatenschutzbeauftragter will neue App: Ein Datenbrief fürs Handy
       
       > Bei Firmen gespeicherte Daten vom Handy aus einsehen - dafür soll eine
       > kleine Software entwickelt werden, fordert Deutschlands oberster
       > Datenschützer. Vorbild: der Datenbrief.
       
 (IMG) Bild: Will Kontrolle über persönliche Daten per Handy möglich machen: der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar.
       
       BERLIN taz | Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat eine Art
       Datenschutz-App für Handys vorgeschlagen. Mit einem solchen kleinen
       Software-Programm sollen die Bürger von Firmen erfragen können, welche
       persönlichen Daten dort wie lange über sie gespeichert werden. "Die Nutzer
       sollen erfahren und kontrollieren können, was mit ihren Daten passiert",
       sagte Schaar am Dienstag in Berlin.
       
       Schaars Vorschlag wäre eine Weiterentwicklung der Idee eines Datenbriefs,
       die seit Monaten diskutiert wird. Der Chaos Computer Club setzt sich für
       seine Einführung ein, aber auch bei mehreren Bundesministern war er auf
       Sympathie gestoßen. Der Datenbrief wäre ein Auszug, auf dem steht, welche
       Daten Behörden und Unternehmen über einen gespeichert haben. Jeder Bürger
       würde ihn einmal im Jahr per Brief oder E-Mail bekommen.
       
       Kritiker zweifeln aber an der praktischen Umsetzbarkeit. Auch
       Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), der Experten das Konzept
       eines Datenbriefs prüfen lässt, hatte bei seiner Grundsatzrede zum Internet
       vor zwei Wochen vor den Gefahren einer Bürokratisierung durch den
       Datenbrief gewarnt.
       
       Technisch leichter umzusetzen als ein jährlich zu verschickender Auszug
       wäre die Möglichkeit, dass jeder Bürger per Internet die über ihn
       gespeicherten Daten einsehen kann - oder eben über ein Handy-App. Der
       bekannteste Anbieter solcher Anwendungen ist Apple mit seinem App-Store.
       
       Schaar wollte sich noch am Dienstag mit Vertretern von Google treffen und
       ihnen von der Idee des Datenschutz-Apps berichten. Google ist auch
       Hersteller von Smartphone-Handys, auf denen die kleinen Anwendungen laufen.
       Schaar sagte, es gehe ihm darum "die Fantasie der Entwickler anzuregen",
       damit Firmenkunden ohne großen Aufwand auf ihre Daten zugreifen können.
       
       6 Jul 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolf Schmidt
       
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