# taz.de -- Die Grüne Kandidatin bei Flugrouten-Gegnern: Künast versucht bei Bürgern zu landen
       
       > Renate Künast redet auf der wöchentlichen Demo in Lichtenrade. Die grüne
       > Spitzenkandidatin fordert ein Nachtflugverbot, bleibt sonst aber vage und
       > erntet für ihre Rede nur verhaltenen Applaus.
       
 (IMG) Bild: Beim Protest auf der Straße soll es nicht bleiben - die Bürgerinitiativen wollen klagen
       
       Ruhig ist es am Montagabend rund um den S-Bahnhof Lichtenrade. Doch kurz
       vor 18 Uhr versammeln sich mehr und mehr Demonstranten auf dem Platz davor.
       Sie haben Trillerpfeifen dabei und Rasseln. Renate Künast hat sich für die
       wöchentliche Demo gegen Fluglärm angemeldet. Mehrere tausend Leute sind es
       schließlich, die auf die grüne Spitzenkandidatin für das Amt des
       Bürgermeisters warten. Darunter Ilse Layer. Die grüne Stammwählerin ist
       extra aus Schöneberg gekommen: "Ich bin gespannt, was Frau Künast zu den
       geplanten Flugrouten sagen wird."
       
       Nicht nur in Lichtenrade herrscht Aufruhr, seit die Deutsche Flugsicherung
       (DFS) Anfang September eine Änderung der Flugrouten für den Großflughafen
       BBI in Schönefeld vorgeschlagen hat. Danach sind Parallelstarts vorgesehen.
       Dabei müssen die Flugzeuge sich in einem Winkel von 15 Grad voneinander
       wegbewegen. So haben sich neue Flugrouten ergeben, der entstehende Lärm
       betrifft nun Gemeinden im Südwesten Berlins sowie in Brandenburg, die
       eigentlich davon verschont bleiben sollten. Dort protestieren deswegen
       regelmäßig Anwohner.
       
       Gegen 18.20 Uhr steigt Renate Künast auf die Ladefläche des Lastwagens der
       Lichtenrader Bürgerinitiative. Sie spricht sich in ihrer Rede für den
       Standort Schönefeld aus - "diese Entscheidung ist gefallen" -, stellt aber
       die Frage, was für ein Flughafen der BBI werden solle: ein internationales
       Drehkreuz oder ein innereuropäischer Flughafen? Künast fordert zudem ein
       striktes Nachtflugverbot. Auch wie im Konflikt vermittelt werden könne,
       weiß sie: ein offenes Diskussionsforum wie im Fall von Stuttgart 21 würde
       Transparenz gewährleisten, so Künast in ihrer knapp 25-minütigen Rede.
       
       Die meisten Demonstranten reagieren auf ihren Auftritt eher verhalten,
       manchmal wird leise geklatscht. "Sie sucht zwar den Dialog, aber ohne eine
       konkrete Position zu beziehen", resümiert eine 30-Jährige, die in
       Lichtenrade aufgewachsen ist. "Reiner Wahlkampf", sagen andere, etwa die
       Mahlowerin Marianne Batzer. Die 69-Jährige trägt ein Schild, darauf steht:
       "Neue Flugrouten bedrohen Mahlow Nord". Künast habe sich nicht besser
       verkauft als der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der vor
       vier Wochen hier geredet hat. "Von dem kam schon nur heiße Luft." CHRISTOPH
       BERGER
       
       8 Dec 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christoph Berger
       
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 (DIR) Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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       Leider versteht man sie bei all dem Krach nicht so gut. Die taz hat ihr Ohr
       ganz nah an den Mächtigen und erklärt, was sie sagen wollen