# taz.de -- Bildungspakete bei Hartz-IV: SPD fordert höhere Altersgrenzen
       
       > Die SPD will das Bildungspaket auch für junge Erwachsene. Das bedeutet:
       > Die bisher bei 18 Jahren festgelegte Altersgrenze soll auf 25 angehoben
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, nach der Sitzung des Vermittlungsausschusses.
       
       BERLIN taz/dpad | Die SPD fordert in den laufenden Verhandlungen zur Reform
       der Hartz-IV-Gesetze, das Bildungspaket auch für junge Erwachsene über 18
       Jahren gelten zu lassen. Das sagte die SPD-Sozialministerin von
       Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, der taz.
       
       Schwesig sitzt in der Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses von
       Bundestag und Bundesrat, die derzeit um einen Kompromiss bei der
       Hartz-Reform ringt. Die Reform beinhaltet die Erhöhung der Regelsätze für
       Hartz-IV-Empfänger um fünf Euro im Monat und ein Bildungspaket für arme
       Kinder.
       
       "Wir wollen, dass das Bildungspaket nicht nur bis zum Alter von 18 Jahren
       gilt, sondern bis zum Alter von 25 Jahren, entsprechend den
       Kindergeldzahlungen", sagte Schwesig. Junge Erwachsene im Hartz-IV-Bezug
       kämen dann auch in den Genuss von Zuschüssen etwa für
       Sportvereinsmitgliedschaften.
       
       Der Vorstandsvorsitzende der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA),
       Frank-Jürgen Weise, wünscht sich eine rasche Einigung im Streit um die
       Hartz-IV-Reform. Ursprünglich sollte sie von Januar an gelten, tritt jetzt
       aber frühestens im Februar in Kraft. Während die geplante Erhöhung des
       Hartz-IV-Satzes um monatlich fünf Euro nach einer Einigung rückwirkend
       ausbezahlt werde, sei dies beim Bildungspaket nicht der Fall.
       
       Die Verzögerung bedeute zudem einen hohen bürokratischen Aufwand, so Weise.
       Derzeit seien 1.300 Mitarbeiter für das Bildungspaket in den Jobcentern
       eingeplant. Diese Mitarbeiter wurden bereits vor zwei Jahren im Zuge der
       Wirtschaftskrise angestellt. Sie hätten aber nur einen befristeten
       Arbeitsvertrag. Die Vertrage laufen Ende des Jahres aus. Die Leute könnten
       aber erst dann weiterbeschäftigt werden, wenn die gesetzliche Grundlage
       dafür bestehe. "Das heißt, dass jetzt Mitarbeiter gehen, die wir später
       wieder brauchen werden", sagte Weise. Der Hartz-IV-Vermittlungsausschuss
       will die Gespräche am 7. Januar 2011 fortsetzen.
       
       22 Dec 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) B. Dribbusch
 (DIR) E. Völpel
       
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