# taz.de -- Kartellverfahren in Italien: Google einigt sich mit Verlegern
       
       > Italienische Verlage sollen künftig Inhalte für Google News sperren
       > können, ohne sich im Ranking der Google-Suche zu verschlechtern. Auch die
       > Werbeabrechnung soll transparenter werden.
       
 (IMG) Bild: Kompromisskandidat: Die Startseite von Google News Italia.
       
       ROM/BERLIN/MAILAND dpa/dapd | Die italienische Kartellbehörde hat am Montag
       ein Verfahren gegen den Internet-Giganten Google eingestellt. Im Gegenzug
       machte der Konzern einige Zugeständnisse an italienische Verleger, die sich
       benachteiligt gesehen hatten.
       
       Die Wettbewerbsbehörde AGCM nahm am Montag einen Vorschlag des
       US-Internet-Unternehmens an. Die Medienhäuser sollen künftig Inhalte für
       den Dienst Google News sperren können, ohne dass sich dadurch ihre
       Platzierung bei der gewöhnlichen Google-Suche verschlechtert. Außerdem
       sagte der Konzern zu, die Aufteilung der Werbeeinnahmen mit den Partnern
       transparenter zu gestalten.
       
       Der Verlegerverband FIEG hatte Google 2009 den Missbrauch einer
       marktbeherrschenden Stellung zur Last gelegt. In einer ersten Stellungnahme
       begrüßte Verbandspräsident Carlo Malinconico, dass sich die Kartellbehörde
       erstmals mit den Aktivitäten von Google in der Verlagsbranche befasst habe.
       
       Es handle sich nur um eine erste Antwort, der jetzt auch Maßnahmen des
       Gesetzgebers folgen müssten. Malinconico verwies auch auf ähnliche
       Untersuchungen in Frankreich, Deutschland sowie in der EU-Kommission.
       Inwieweit die Einigung in Italien die anderen Verfahren in Europa
       beeinflusst, scheint bislang aber offen zu sein.
       
       Google betonte, das Verfahren habe keinen Missbrauch einer
       marktbeherrschenden Stellung nachgewiesen und Google habe kein
       Fehlverhalten eingeräumt. Für Nachrichtenanbieter, die nicht zur
       Beteiligung an Google News bereit seien, gebe es weder bisher noch künftig
       eine Benachteiligung in den Trefferlisten der Suchmaschine.
       
       Ferner teilte der Internet-Konzern mit, das Ergebnis des Verfahrens sei
       zufriedenstellend. Es könne als Muster für eine Lösung ähnlicher Konflikte
       in anderen europäischen Ländern dienen. Rechtlich verbindlich seien die
       Zugeständnisse zwar nur in Italien, sie seien aber weltweit Teil von
       Angeboten, die Google machen wolle.
       
       18 Jan 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Mehr als 6000 neue Mitarbeiter: Google stellt ein, Yahoo entlässt weiter
       
       Im Jahr 2011 wird Google mehr Mitarbeiter beschäftigen als jemals zuvor.
       Auch in Deutschland sollen neue Stellen entstehen. Die Konkurrenz von Yahoo
       geht einen anderen Weg, ist aber zufrieden.
       
 (DIR) Online-Initiative "Igel" im Interview: "Da wird viel Lobbyarbeit gemacht"
       
       Die großen Medienkonzerne wollen ein Leistungsschutzrecht, das zu
       Veränderungen im Netz führen könnte. Dagegen wendet sich Till Kreutzer,
       Mitgründer der Online-Initiative "Igel".
       
 (DIR) Debatte um geistiges Eigentum im Netz: 12-Punkte-Papier gegen Downloads
       
       Mit einem System von Warnhinweisen will Kulturstaatsminister Bernd Neumann
       (CDU) gegen illegale Downloads vorgehen. Ein 12-Punkte-Papier soll's
       richten. Widerspruch bleibt nicht aus.
       
 (DIR) Google Instant Preview: Gut für User, doof für Verleger
       
       Googles neue Vorschau-Funktion ist urheberrechtlich in einer Grauzone. Aus
       Sicht der Nutzer ist sie komfortabel - weil sie Fehlklicks erspart.