# taz.de -- Mehr als 6000 neue Mitarbeiter: Google stellt ein, Yahoo entlässt weiter
       
       > Im Jahr 2011 wird Google mehr Mitarbeiter beschäftigen als jemals zuvor.
       > Auch in Deutschland sollen neue Stellen entstehen. Die Konkurrenz von
       > Yahoo geht einen anderen Weg, ist aber zufrieden.
       
 (IMG) Bild: Auch hier könnten bald neue Mitarbeiter einziehen: Google-Büro in München.
       
       NEW YORK/BERLIN dpa/taz | Während Google die Belegschaft in diesem Jahr
       gleich um ein Viertel ausbauen will, muss der Internetpionier Yahoo
       abermals entlassen. Google kündigte am Dienstag an, es würden über 6000
       neue Mitarbeiter gesucht, davon mehr als 1.000 in Europa. Bei Yahoo müssen
       mehr als 100 der zuletzt noch 13.600 Beschäftigten gehen.
       
       Im Jahr 2011 werde Google mehr Menschen einstellen als jemals zuvor,
       schrieb Googles Manager Alan Eustace am Dienstag im Firmenblog. Wieviele
       Stellen der für Europa vorgesehenen 1.000 auf Deutschland entfallen, konnte
       Google-Sprecher Kay Overbeck auf taz-Anfrage noch nicht sagen. Klar sei
       nur, dass neue Mitarbeiter in den Bereichen "Technologie, Datenschutz,
       mobile Anwendungen, Kommunikation und Vertrieb" gesucht würden. Mit den
       Widersprüchen gegen Google Street View in Deutschland habe das nichts zu
       tun.
       
       Bislang war 2007 das in dieser Hinsicht beste Jahr mit gut 6000 frischen
       Beschäftigten. Im vergangenen Jahr hatte Google seine Mitarbeiterzahl um
       mehr als 4500 auf 24.400 aufgestockt. Der Konzern hatte unter anderem sein
       mobiles Geschäft deutlich ausgebaut. Das Smartphone-Betriebssystem Android
       steckt in immer mehr Geräten und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit
       Apples iPhone.
       
       Der Internet-Riese braucht aber auch für das PC-Betriebssystem Chrome oder
       verbesserte Suchtechniken neue Software-Entwickler und Vertriebler, die das
       ganze dann später an den Kunden bringen. Dabei muss Google um Spitzenkräfte
       kämpfen, denn aufstrebende Internetfirmen wie das soziale Netzwerk Facebook
       oder die Schnäppchen-Website Groupon versprechen vielfach bessere
       Aussichten. Um die bestehenden Mitarbeiter bei der Stange zu halten, gab
       Google ihnen bereits eine satte Gehaltserhöhung von zehn Prozent.
       
       Das Internet-Urgestein Yahoo hingegen hat ganz andere Sorgen. "Die
       Maßnahmen waren nötig", verteidigte Konzernchefin Carol Bartz die
       neuerlichen Streichungen. Bereits von Oktober bis Dezember hatte sie die
       Zahl der Beschäftigten um 500 auf 13.600 verringert. Die Managerin reagiert
       damit auf das schwierige Geschäft: Der Umsatz fiel im Schlussquartal im
       Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Besonders
       Google setzt Yahoo seit geraumer Zeit zu. Um dem Internetriesen Paroli
       bieten zu können, hat sich Yahoo mit dem Softwarekonzern Microsoft
       verbündet und nutzt nun dessen Suchmaschine für das eigene Portal.
       
       "Wir arbeiten sehr gut zusammen", sagte Bartz. Erste Erfolge der
       Kooperation sind bereits sichtbar: Der Gewinn verdoppelte sich unterm
       Strich auf 312 Millionen Dollar. Yahoo spart sich teure Entwickler, muss
       sich dafür allerdings die Einnahmen mit Microsoft teilen. "Unsere
       Bemühungen, das Steuer herumzureißen, schlagen an", verkündete die
       Firmenchefin. Sie hatte auch Tochterfirmen abgestoßen und schlecht laufende
       Produkte eingestampft.
       
       Zum Vergleich: Google verdiente in dem Quartal 2,54 Milliarden Dollar bei
       8,44 Milliarden Dollar Umsatz. Yahoo finanziert sich vor allem über
       Werbung. Das sind zum einen Textanzeigen, die passend zu Suchergebnissen
       erscheinen. Dieser Bereich wird von Google dominiert und schrumpft bei
       Yahoo anhaltend. Zum anderen sind das grafische Werbeanzeigen auf Websites,
       die sogenannten Banner. Dies ist seit jeher die Domäne von Yahoo. "Wir
       wachsen schnell", sagte Bartz. Yahoo habe in Deutschland, Großbritannien,
       Italien und Spanien Rekordgeschäfte gemacht.
       
       Google drängt allerdings auch in diesen Bereich mit aller Macht. Zudem ist
       mit Facebook ein dritter großer Spieler im Kampf um die Werbemilliarden
       aufgetaucht.
       
       26 Jan 2011
       
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