# taz.de -- Finanzierung der Pflege: Absage an private Zusatzversicherung
       
       > Die Ersatzkassen lehnen die Regierungspläne zur Finanzreform der
       > Pflegeversicherung ab. Trotzdem ist eine Erhöhung der Beiträge sinnvoll.
       > Die Kassen erklären inwiefern.
       
 (IMG) Bild: Wer soll die Pflegeversicherung finanzieren? Regierung und Ersatzkassen sind sich da uneinig.
       
       BERLIN taz | Im Streit um die künftige Finanzierung der Pflegeversicherung
       droht der Verband der Ersatzkassen (vdek) der Bundesregierung mit
       Widerstand. "Die Regierung sollte hier nicht die Fehler der
       Finanzierungsreform der gesetzlichen Krankenversicherung wiederholen und
       die Kosten allein den Versicherten aufbürden", sagte der Vorsitzende
       Christian Zahn am Donnerstag in Berlin.
       
       Eine verpflichtende, individualisierte und kapitalgedeckte
       Zusatzversicherung, wie sie der schwarz-gelben Koalition zur Finanzierung
       steigender Pflegeausgaben vorschwebt, sei deshalb "falsch", sagte Zahn.
       Sinnvoll und nötig seien allerdings höhere Pflegebeiträge. Diese könnten in
       Form einer "Nachhaltigkeitsreserve" zu gleichen Teilen von Arbeitgebern wie
       Arbeitnehmern aufgebaut werden.
       
       Die Sorge des vdek vor "nicht tragbaren" Belastungen für die Versicherten
       auch innerhalb der Pflegeversicherung gründet auf verbandsinternen
       Berechnungen. Der vdek rechnet damit, dass alle Kassen ab 2013
       Zusatz-Prämien erheben. Mit 14 Euro monatlich müsse dann jeder Versicherte
       zusätzlich rechnen, so Zahn, ab 2014 sogar mit 20,50 Euro.
       
       Die Regierung hat mit ihrer jüngsten Gesundheitsreform die paritätisch
       finanzierten Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung auf 15,5 Prozent
       eingefroren. Alle weiteren Kostensteigerungen müssen die Versicherten
       künftig allein schultern - über pauschale, einkommensunabhängige
       Zusatzbeiträge ("Kopfpauschalen").
       
       Diese Entwicklung will der vdek, dem die Techniker Krankenkasse, die DAK
       und andere Ersatzkassen angehören, in der Pflege von vornherein verhindern.
       Die vom Verband vorgeschlagen zusätzlich zu zahlende
       "Nachhaltigkeitsreserve" wäre zwar auch verpflichtend, aber kollektiv,
       einkommensabhängig und paritätisch finanziert.
       
       20 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Haarhoff
       
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