# taz.de -- Bildungsministerin Baden-Württemberg: Die für den netten Job
       
       > Gabriele Warminski-Leitheußer, 47, SPD, wird neue Bildungsministerin in
       > Baden-Württemberg. Sie kämpft schon lange für Ganztagsschulen.
       
 (IMG) Bild: Nur lobende Worte für Gabriele Warminski-Leitheußer.
       
       BERLIN taz | In Mannheim hegten sie keinen Zweifel, dass Gabriele
       Warminski-Leitheußer Kultusministerin wird. "Es gab ja sonst keine
       weiblichen Kandidaten in der SPD." Außer den Attributen Frau und Parteibuch
       bringt die bisherige Mannheimer Bürgermeisterin für Bildung, Jugend, Sport
       und Gesundheit weitere Qualifikationen mit, die sie in der Bildungspolitik
       brauchen wird – einem auf Landesebene stets am meisten umkämpften
       Politikfeld überhaupt.
       
       In Mannheim hat die Verwaltungswirtin und Juristin viele Projekte
       angestoßen, die nun flächendeckend eingeführt werden und zu mehr
       Bildungsgerechtigkeit führen sollen. Ganztagsschulen etwa, die die künftige
       grün-rote Landesregierung zur Regel machen will.
       
       Wie skeptisch Eltern reagieren, wenn ihre Kinder auch nachmittags Schule
       haben, hat die Leiterin der Mannheimer Andersen-Grundschule, Cordula
       Rößler, erlebt: "Die Bildungsbürgermeisterin hat dahintergestanden und uns
       vor allem Zeit gegeben, unser Konzept Schritt für Schritt umzusetzen."
       Nicht auf einen Schlag, sondern peu à peu wurde der Ganztagsbetrieb
       eingeführt.
       
       Auch der Leiter der städtischen Integrierten Gesamtschule (einer von bisher
       drei in ganz Baden-Württemberg), Gerhard Diehl, findet nur lobende Worte:
       "Wir haben hervorragend zusammengearbeitet, Frau Warminski-Leitheusser war
       sehr oft in der Schule." Man merke eben, dass sie keine klassische
       Parteikarriere hingelegt, sondern in anderen Berufen gearbeitet habe und
       mit dem Herzen dabei sei. Dass die bekennende Anhängerin gemeinschaftlicher
       Schulformen diese nun missionarisch verbreiten wolle, bezweifelt Diehl.
       "Dazu ist sie zu pragmatisch."
       
       Der Frau aus dem Ruhrgebiet, die erst vor drei Jahren von Unna nach
       Baden-Württemberg kam, attestieren ihre Mitstreiter einen Hang zu
       einvernehmlichen Entscheidungen. Der Mannheimer Opposition war das zu viel
       Konsens: "Alle Betroffenen wurden so lange um einen runden Tisch gesperrt,
       bis irgendeine Lösung gefunden wurde", moniert der Vorsitzende der
       örtlichen FDP-Fraktion. Die einen nennen das entscheidungsschwach, die
       anderen einen bürgernahen Politikstil.
       
       4 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Lehmann
       
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