# taz.de -- Deutsches Geld auf Schweizer Banken: Geheimabsprache über Schwarzgeld
       
       > Das Bundesfinanzministerium und die Schweizer Regierung haben
       > offensichtlich eine Vereinbarung über Steuersünder-Geld auf Schweizer
       > Konten getroffen. Schäuble kommentiert das nicht.
       
 (IMG) Bild: Sind 26 Prozent gerecht?
       
       ZÜRICH/BERLIN rtr | In den Verhandlungen zwischen Deutschland und der
       Schweiz über Schwarzgelder deutscher Steuersünder liegen einem
       Medienbericht zufolge konkrete Zahlen auf dem Tisch. Deutschen soll es
       erlaubt sein, ihre seit Jahren unversteuerten Milliarden für eine
       Abgeltungssteuer von rund 20 Prozent zu legalisieren, berichtete die
       Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger am Dienstag.
       
       Der Satz für künftige Kapitalgewinne auf Vermögen in der Schweiz werde bei
       26 Prozent liegen. Das Bundesfinanzministerium in Berlin kommentierte dies
       nicht und verwies auf das vereinbarte Stillschweigen. In Kreisen der
       Schweizer Regierung hieß es, der politische Wille zur Einigung sei da. In
       einem hohen Verhandlungsrhythmus werde an zum Teil sehr komplexen
       technischen Fragen gearbeitet.
       
       Im Grundsatz sind sich die Schweiz und Deutschland einig: Schweizer Banken
       sollen in Zukunft bei Kunden aus Deutschland eine Abgeltungssteuer auf
       Zinsen und Dividenden einziehen und diese ohne Nennung von Namen nach
       Deutschland weiterleiten. Für Vermögen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten
       unversteuert in der Schweiz liegen, ist eine einmalige rückwirkende
       "Ablasssteuer" vorgesehen.
       
       ## 155 Milliarden Euro
       
       Offen war bisher noch die Höhe der Steuersätze. Schweizer Banken
       befürchten, dass die Gelder zu anderen Steueroasen abwandern, wenn die
       Steuer zu hoch ausfällt. Schätzungen zufolge könnten deutsche Steuersünder
       etwa 200 Milliarden Franken (155 Milliarden Euro) in der Schweiz vor dem
       Finanzamt versteckt haben.
       
       Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte vorige Woche in einem
       Interview erklärt, die Verhandlungen kämen sehr gut voran, inzwischen gehe
       es um die Klärung anspruchsvoller technischer Details. "Wir hoffen, dass
       wir noch in diesem Jahr ein Abkommen unterschreiben können," sagte Schäuble
       weiter. Seine Schweizer Amtskollegin Eveline Widmer-Schlumpf hatte zuvor
       erklärt, sie hoffe, dass die Gespräche noch in diesem Sommer abgeschlossen
       werden könnten.
       
       18 May 2011
       
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