# taz.de -- Initiative für mehr Hortbetreuung: Schluss mit Schlüsselkindern
       
       > Rot-Rot will jetzt doch über die erweiterte Hortbetreuung verhandeln.
       > Bislang sind Fünft- und Sechstklässler von der Nachmittagsbetreuung
       > nahezu ausgeschlossen.
       
 (IMG) Bild: Die Initiative fordert, dass alle Grundschüler von der 1. bis zur 6. Klasse Anspruch auf einen Hortplatz haben.
       
       Alle Grundschüler sollen in den Hort dürfen - und mit besserer Betreuung
       als bisher. Das fordert die Initiative [1]["Volksbegehren Grundschule"] um
       den Architekten Burkhard Entrup, der sich schon um den Ausbau der
       Kitabetreuung mit einem Volksbegehren verdient gemacht hat. Am morgigen
       Mittwoch treffen sich die rot-roten Fraktionsspitzen und
       BildungspolitikerInnen mit den InitiatorInnen, um über einen Kompromiss zu
       sprechen. Scheitert das Gespräch, will die Initiative zur besten
       Wahlkampfzeit Stimmen für einen Volksentscheid sammeln.
       
       Werden Kinder bis zur 4. Klasse nur dann nachmittags betreut, wenn die
       Eltern berufstätig sind, ist die Hürde für die Fünft- und Sechstklässler
       noch höher: Hort-Anspruch besteht nur, wenn eine besondere Sprachförderung
       oder schwierige Familienverhältnisse die Betreuung erforderlich machen. Für
       die meisten 11- bis 12-jährigen Kinder berufstätiger Eltern heißt es
       deshalb nach Schulschluss: als Schlüsselkind nach Hause. Häufig sogar ohne
       Mittagessen, denn an vielen Schulen ist die subventionierte Schulspeisung
       den Hortkindern vorbehalten.
       
       Vor diesem Hintergrund fordert die Hort-Initiative den Wegfall der
       Bedarfsprüfung, sodass alle Grundschüler von der 1. bis zur 6. Klasse
       Anspruch auf einen Hortplatz haben. Etwa 14.000 Fünftklässler seien das
       jährlich, sagt Sprecher Burkhard Entrup. Zugleich kämpft die Initiative für
       die Verkleinerung der Hortgruppen von derzeit 22 auf 16 Kinder,
       Schulspeisung für alle und bessere Verzahnung zwischen LehrerInnen und
       HorterzieherInnen. 100 Millionen Euro jährlich soll die Umsetzung kosten.
       
       Dass Handlungsbedarf besteht, ist unter den politischen Akteuren
       unumstritten. "Für uns hat die Abschaffung der Bedarfsprüfung in der
       nächsten Legislaturperiode oberste Priorität", sagte der bildungspolitische
       Sprecher der Linken, Steffen Zillich, der taz. Auch bei der SPD rede man
       "seit 1989" darüber, die Lücke in der Nachmittagsbetreuung zu schließen,
       sagt die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Felicitas Tesch. Nur das
       Geld habe gefehlt. Zumindest für eine stufenweise Ausweitung der Betreuung
       sieht Tesch nun gute Chancen. Große Bedenken hegt sie bei der Verkleinerung
       der Hortgruppen: "Das kostet um die 40 Millionen jährlich - das kriegen wir
       nicht gestemmt", sagte sie der taz. Die Einigung hänge davon ab, wie
       verhandlungsbereit die Hort-Initiative sei.
       
       6 Jun 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.volksbegehren-grundschule.de/home.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Manuela Heim
       
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