# taz.de -- Einigung zwischen Staatschefs: Sarkozy bereit für Gläubiger-Beteiligung
       
       > In Berlin finden Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatschef
       > Sarkozy zur einer gemeinsamen Sprache im Griechenland-Streit zurück. Sie
       > wollen nun rasch handeln.
       
 (IMG) Bild: Gemeinsame Linie: Merkel und Sarkozy einigen sich in Griechenland-Frage.
       
       BERLIN/ATHEN dpa | Der Weg für eine freiwillige Beteiligung privater
       Gläubiger an der griechischen Schuldenkrise ist grundsätzlich frei.
       Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy gab seine ablehnende Haltung bei
       einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf.
       
       Sarkozy und Merkel suchen die Zustimmung der Europäischen Zentralbank
       (EZB), die dem Plan eher skeptisch gegenüber steht. Einzelheiten müssen nun
       ausgehandelt werden. Merkel und Sarkozy riefen die europäischen Partner zu
       raschen Entscheidungen über ein neues milliardenschweres Hilfsprogramm für
       Griechenland auf.
       
       Möglicherweise braucht Griechenland neben dem aktuellen Hilfspaket im
       Umfang von 110 Milliarden weitere 120 Milliarden Euro. Als Gegenleistung
       müsste das Land sich zu einem noch strikteren Sparprogramm verpflichten.
       
       Sarkozy sprach nach dem Treffen von einem Durchbruch. Merkel sagte
       angesichts der zugespitzten Griechenland-Krise: "Je schneller wir sie
       lösen, umso besser." Die Eurozone dürfe keinen Schaden nehmen. "Wir werden
       alles tun, um den Euro zu erhalten und zu stützen", sagte die Kanzlerin.
       
       Die Bundesregierung hält es für unabdingbar, private Gläubiger wie Banken
       und Versicherungen zu beteiligen "Wir wünschen uns eine Beteiligung
       privater Gläubiger auf freiwilliger Basis." Einer Regelung müsse die EZB
       zustimmen. Sarkozy sagte, er und Merkel hätten bezüglich der Euro-Rettung
       "die gleiche Position und die gleiche Haltung". Klar sei, dass Griechenland
       ein neues Hilfsprogramm benötige.
       
       Athen muss rasch ein Spar- und Reformprogramm im Umfang von 78 Milliarden
       Euro auf den Weg bringen. Bis Ende 2011 müssen 6,4 Milliarden Euro
       eingespart werden, bis 2015 dann weitere 22 Milliarden. Zusätzlich muss die
       Regierung versuchen, 50 Milliarden Euro durch den Verkauf von
       Staatsbetrieben und Immobilien zu erlösen.
       
       17 Jun 2011
       
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