# taz.de -- Am Rande der UN-Vollversammlung: Obama trifft Abbas
       
       > Kann der US-Präsident verhindern, dass Palästina den Antrag auf
       > Anerkennung als Staat bei der UN einreicht? Das scheint das Ziel des
       > Vier-Augen-Gesprächs mit Mahmud Abbas zu sein.
       
 (IMG) Bild: Die USA wollen verhindern, dass Palästina der 194. von der UN anerkannte Staat wird.
       
       NEW YORK afp/dapd | US-Präsident Barack Obama will am Mittwochabend am
       Rande der UN-Vollversammlung in New York Palästinenserpräsident Mahmud
       Abbas treffen. Das Vier-Augen-Gespräch werde gegen 18 Uhr (Ortszeit)
       stattfinden, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Ben
       Rhodes am Dienstag.
       
       Das Treffen hatte ursprünglich nicht auf Obamas Terminkalender gestanden.
       Es ist offenbar Bestandteil der Bemühungen, eine Eskalation im Streit um
       die Anerkennung eines Palästinenserstaates als UN-Vollmitglied zu
       vermeiden. Abbas will am Freitag einen entsprechenden Antrag bei der
       UN-Vollversammlung einbringen.
       
       Am UN-Sitz in New York laufen derzeit die diplomatischen Bemühungen auf
       Hochtouren, die Palästinenser von diesem Schritt abzubringen. Frankreich
       und die Vereinigten Staaten versuchen gemeinsam, Abbas im letzten Moment
       von einem Antrag auf UN-Mitgliedschaft abzuhalten, hieß es vor Beginn der
       UN-Vollversammlung am Mittwoch aus offiziellen Kreisen beider Präsidenten.
       Abbas kam bereits am Dienstag mit dem französischen Präsidenten Nicolas
       Sarkozy sowie mit Großbritanniens Außenminister William Hague zusammen.
       Obama will vor seinem Treffen mit Abbas am Mittwochmorgen den israelischen
       Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen, wie Rhodes weiter
       mitteilte.
       
       Das aus den USA, EU, UN und Russland bestehende Nahost-Quartett bemühte
       sich um eine gemeinsame Erklärung, um Israelis und Palästinenser zurück an
       den Verhandlungstisch zu bringen. Russland unterstützt das Ansinnen der
       Palästinenser. Die USA und die EU lehnen eine palästinensische
       Staatsgründung ab, die nicht auf dem Verhandlungsweg zustande gekommen ist.
       Die Palästinenser wollen einen Staat in den Grenzen von 1967, was Israel
       strikt ablehnt.
       
       21 Sep 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Palästinenser wollen UN-Vollmitgliedschaft: Abbas nennt Israel Friedensblockierer
       
       Vor der UNO ging Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mit Israel hart ins
       Gericht. Der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft eines Palästinenserstaates
       liegt nun in New York - ohne Erfolgsaussichten.
       
 (DIR) Palästinensische UN-Initiative: Hamas ruft zum "Tag des Zorns"
       
       Am Tag des palästinensischen Vorstoßes bei der Uno protestieren
       Hamas-Anhänger. 20.000 israelische Soldaten und Polizisten sind in
       Alarmbereitschaft.
       
 (DIR) Skeptische Solidarität in Ramallah: "Mit Seele und Blut für dich, Palästina"
       
       Die Fatah demonstriert im Westjordanland Solidarität mit PLO-Chef Abbas,
       der die Uno-Mitgliedschaft beantragen wird. Es gibt aber auch skeptische
       Stimmen in Palästina.
       
 (DIR) Generalversammlung in New York: Palästina-Poker in der Uno
       
       Die USA würden gerne auf ihr UN-Veto verzichten. Mit Unterstützung
       Deutschlands und Israels sammeln sie Stimmen, um den Mitgliedsantrag der
       Palästinenser abzulehnen.
       
 (DIR) Konflikt um Palästinenserstaat: Abbas und Netanjahu zu Treffen bereit
       
       Der Palästinenserpräsident und Isreals Ministerpräsident können sich ein
       Gespräch am Rand der UN-Vollversammlung vorstellung. Doch über die
       Voraussetzungen ist man wieder geteilter Meinung.
       
 (DIR) Moshe Zimmermann über Frieden in Nahost: "Man muss für die UN-Resolution sein"
       
       Die israelische Regierung ist gegen alles, was zu einer Gründung eines
       Staates für die Palästinenser führen könnte, sagt der Historiker Moshe
       Zimmermann.
       
 (DIR) Deutsche Nahostpolitik: Berlin will "Vatikanlösung"
       
       Die Bundesregierung lehnt die volle Anerkennung eines Staates Palästina ab.
       Einer Aufwertung in der UN-Vollversammlung würden die meisten deutschen
       Parteien aber zustimmen.
       
 (DIR) Friedensprozess im Nahen Osten: Staat ohne Alternative
       
       Die PLO will nächste Woche in New York beantragen, Vollmitglied der
       Vereinten Nationen zu werden. Das kündigte Außenminister Maliki an und
       beendet damit alle Spekulation.