# taz.de -- Temperaturanstieg auf dem Dach der Welt: Schmelzende Gletscher
       
       > Im südwestchinesischen Hochgebirge lässt der Klimawandel die Gletscher
       > schmelzen. Viele Ökolandschaften werden davon betroffen sein.
       
 (IMG) Bild: Schnee- und Eislandschaft auf den Gipfeln des Himalayas.
       
       PEKING/LONDON dpa | Der Klimawandel hat einer Studie zufolge verheerende
       Auswirkungen auf die Gletscher in den Bergregionen Südwestchinas. Forscher
       der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking ermittelten
       "beträchtliche Temperatursteigerungen" und einen "dramatischen Rückgang der
       Gletscher", wie aus einer Studie hervorgeht, die am Dienstag in den
       [1][Environmental Research Letters] des britischen Institute of Physics
       (IOP) in London veröffentlicht wurde.
       
       Die 999 Gletscher im Pengqu-Becken des Himalaya hätten zwischen 1970 und
       2001 insgesamt 131 Quadratkilometer Fläche verloren. Allein der
       Yalkong-Gletscher in den Gangrigabu Bergen sei zwischen 1980 und 2001 um
       mehr als 1.500 Meter zurückgegangen. Die Forscher stellten zugleich einen
       Zuwachs der Gletscherseen fest.
       
       "Der Gletscherverlust ist vor allem durch Temperatursteigerungen
       verursacht, besonders in höheren Regionen", sagte der leitende Autor der
       Studie, Li Zongxing. 77 Prozent der 111 Wetterstationen zeigten einen
       Anstieg der Temperaturen zwischen 1961 und 2008. Die 14 Wetterstationen
       über 4.000 Meter Höhe hätten in der Zeit einen Anstieg der jährlichen
       Temperaturen um 1,73 Grad gemessen.
       
       "Die Auswirkungen dieser Veränderungen sind weit ernster, als einfach die
       Landschaft zu ändern", heißt es in der Veröffentlichung. "Gletscher sind
       ein integraler Bestandteil von tausenden Ökosystemen und spielen eine
       entscheidende Rolle in der Versorgung der Bevölkerung."
       
       Verstärkte Gletscherschmelze könne zu Überschwemmungen und Erdrutschen
       führen, natürliche Lebensräume beeinträchtigen sowie Tourismus und
       wirtschaftliche Entwicklung schädigen.
       
       Im Himalaya und in den Bergen von Nyainqntanglha, Tanggula und Hengduan im
       Südwesten Chinas gibt es 23.488 Gletscher mit einer gesamten Fläche von
       29.523 Quadratkilometer.
       
       25 Oct 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://iopscience.iop.org/1748-9326/
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Wirkung der Erderwärmung auf Flüsse: Prima Klima für die Schiffer
       
       Der Klimawandel hat zunächst kaum Auswirkungen auf den Schiffsverkehr in
       Deutschland. Das könnte sich in einigen Jahrzehnten ändern, vor allem im
       Winter.
       
 (DIR) Klimagipfel in Durban: Geld für arme Länder auf Eis gelegt
       
       Die USA und Saudi-Arabien blockieren einen Kompromiss zum UN-"Klimafonds".
       Der sollte bald starten und jährlich bis zu 30 Milliarden Dollar für arme
       Länder bringen.
       
 (DIR) Klimagipfel in Cancún: Hoffen auf besseres Klima
       
       Ein Jahr nach dem gescheiterten Klimagipfel von Kopenhagen sollen in Cancún
       die Verhandlungen vorangehen. Aber kann es kleine Fortschritte ohne große
       Sprünge geben?
       
 (DIR) Umweltschutz in Argentinien: Gletscher per Gesetz
       
       Die Regierung Argentiniens versucht mit einem Gesetz die Umwelt des Landes
       zu schützen. Doch ein Erfolg ist nicht in Sicht - dafür viel rechtliches
       Hickhack.
       
 (DIR) Tadschikistan: Alleine auf dem Dach der Welt
       
       Verschneite Gipfel, einsame Seen und Marco-Polo-Pferde: eine Reise durch
       das Pamir-Gebirge gilt als Geheimtipp für Abenteurer.