# taz.de -- Konflikt zwischen USA und Iran: Iran schießt US-Drohne ab
       
       > Iranische Medien berichten, die Luftwaffe habe eine US-Drohne
       > abgeschossen und beschlagnahmt. Sie soll im Osten des Landes die
       > iranische Grenze verletzt haben.
       
 (IMG) Bild: Eine Drohne "RQ-1". Welcher Typ nun abgeschossen worden sein soll ist noch unbekannt.
       
       TEHERAN afp | Der Iran hat Medienberichten zufolge am Sonntag eine
       US-Drohne abgeschossen. Wie der arabischsprachige Sender El Alam am Sonntag
       unter Berufung auf Militärkreise berichtete, wurde die unbemannte
       US-Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-170 im Osten des Landes abgeschossen. Wegen
       des umstrittenen iranischen Atomprogramms und der Sanktionspolitik des
       Westens hatte sich der Konflikt mit Teheran in den vergangenen Tagen
       zugespitzt.
       
       Angaben dazu, wo genau die Aufklärungsdrohne abgeschossen wurde, wurden in
       dem Fernsehbericht nicht gemacht. Der Iran grenzt im Osten an Afghanistan
       und Pakistan. Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete unter
       Berufung auf einen Militärvertreter, der namentlich nicht genannt wurde,
       die Drohne sei nach einer Grenzverletzung im Osten des Landes von Einheiten
       der elektronischen Kampfführung und der Flugabwehr abgeschossen worden. Die
       Drohne wurde demnach bei dem Abschuss nur "leicht beschädigt" und
       beschlagnahmt.
       
       Die USA setzen vor allem im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan,
       das als Rückzugsort für Kämpfer der radikalislamischen Taliban und des
       Terrornetzwerks El Kaida gilt, Drohnen gegen die Aufständischen ein. Die
       RQ-170 ist eine vergleichsweise neue Aufklärungsdrohne, die US-Luftwaffe
       bestätigte ihre Existenz erst im vergangenen Jahr. Medienberichten zufolge
       sind die Maschinen in Afghanistan im Einsatz, um Pakistan und den Iran
       auszuspähen.
       
       ## Abgeschossen Drohnen "nachgebaut"
       
       Der Iran hatte zuletzt im Januar den Abschuss von zwei angeblichen
       Spionage-Drohnen der USA im Persischen Golf bekannt gegeben. Im Juni
       erklärte Teheran, russischen Experten abgeschossene US-Drohnen gezeigt zu
       haben. Zu den Modellen der Maschinen und zum Zeitpunkt ihres Abschusses
       wurden damals keine Angaben gemacht. Der General Amir Ali Hadschisadeh
       sagte damals, die Revolutionsgarden hätten die Drohnen "nachgebaut".
       
       Die ohnehin angespannte Beziehung Irans zum Westen war am Dienstag durch
       die Erstürmung der britischen Botschaft in Teheran weiter verschärft
       worden. Regierungstreue Demonstranten hatte das Botschaftsgebäude gestürmt,
       Büros verwüstet und Dokumente verbrannt. Die Proteste richteten sich gegen
       die jüngste Verschärfung britischer Sanktionen wegen des iranischen
       Atomprogramms. Großbritannien reagierte mit der Ausweisung aller iranischer
       Diplomaten, Deutschland und Frankreich riefen ihre Botschafter aus Teheran
       zurück.
       
       Auch die USA, Kanada und die EU hatten ihre Sanktionen gegen die Regierung
       in Teheran zuletzt verschärft, nachdem die Internationale
       Atomenergiebehörde (IAEA) kürzlich in einem Bericht erstmals "glaubwürdige
       Hinweise" für eine militärische Dimension des iranischen Atomprogramms
       auflistete. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und betont weiterhin den
       zivilen Charakter seines Atomprogramms. Besonders Israel sieht sich jedoch
       in Gefahr und drohte kürzlich mit Angriffen gegen iranische Atomanlagen.
       
       4 Dec 2011
       
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