# taz.de -- Streit um US-Drohne: Iran fordert Entschuldigung von Obama
       
       > Die USA wollen ihre vom Iran abgefangene Aufklärungsdrohne zurück haben.
       > Doch die Machthaber in Teheran denken nicht daran. Sie fordern eine
       > Entschuldigung von den USA.
       
 (IMG) Bild: Eine Drohne im Hangar auf dem US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan.
       
       TEHERAN dpa/dapd | Der Iran hat von US-Präsident Barack Obama eine
       Entschuldigung für die Verletzung des iranischen Luftraums durch eine
       amerikanische Drohne gefordert. Der iranische Verteidigungsminister General
       Ahmed Wahidi sagte laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur
       Mehr vom Dienstag, die USA sollten sich dafür entschuldigen, in den
       iranischen Luftraum eingedrungen zu sein, statt die Drohne zurückzufordern.
       
       "Ihr Fluggerät ist in den Iran eingedrungen und die iranischen Truppen
       haben mit Stärke reagiert", sagte Wahidi. "Der Iran wird seine Position und
       seine Interessen entschieden verteidigen."
       
       Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama vom Iran offiziell die Rückgabe der
       Drohne verlangt. Außenministerin Hillary Clinton und Verteidigungsminister
       Leon Panetta erklärten, sie seien nicht allzu optimistisch, dass der Iran
       ihrer Forderung nachkommen werde.
       
       Clinton sagte, der Weg, den der Iran eingeschlagen habe, sei ein
       gefährlicher für das Land und die Region. Panetta erklärte, es sei
       schwierig einzuschätzen, was der Iran durch die Drohne über
       US-Spionagetechnik erfahren werde.
       
       ## "Bettler" Obama
       
       Im iranischen Parlament verabschiedeten am Dienstag 186 Abgeordnete eine
       Erklärung, in der sie die "Invasion" seitens der USA verurteilten und die
       internationale Gemeinschaft aufforderten, gegen die "gefährliche Aktion"
       Stellung zu beziehen. Obamas Rückgabeforderung mache die USA zum "Bettler",
       hieß es im staatlichen Fernsehen.
       
       Unterdessen gab der Iran bekannt, die Auswertung der in der abgestürzten
       US-Drohne enthaltenen Daten sei fast abgeschlossen. Die entschlüsselten
       Informationen sollten genutzt werden, um die Vereinigten Staaten wegen der
       "Invasion" juristisch zu belangen, sagte der iranische Abgeordnete Parwis
       Soruri am Montag im Staatsfernsehen. Ingenieure des Landes seien außerdem
       zu einem Nachbau des unbemannten Flugkörpers in der Lage.
       
       Das Staatsfernsehen hatte zuvor bereits Aufnahmen der Drohne vom Typ RQ-170
       Sentinel ausgestrahlt. Das Spionageflugzeug sei durch einen elektronischen
       Angriff im Osten des Landes vom Himmel geholt worden, hieß es.
       
       Am Dienstag mussten die USA noch einen Drohnen-Verlust bekanntgeben: Auf
       dem internationalen Flughafen von Mahé, der Hauptinsel der Seychellen,
       stürzte eine Aufklärungsdrohne vom Typ MQ-9 ab.
       
       Die Drohne sei nicht bewaffnet gewesen und es habe keine Opfer gegeben,
       teilte die für den Inselstaat im Indischen Ozean zuständige US-Botschaft in
       Mauritius mit. Demnach konnte der Flughafen seinen normalen Betrieb
       fortsetzen, nachdem die Trümmer vom Rollfeld beseitigt worden waren.
       
       Nach Angaben eines Botschaftsmitarbeiters war die Drohne von einer Mission
       "außerhalb der Seychellen" zurückgekommen und sollte auf dem Flughafen
       landen. Nähere Angaben über die Mission wurden nicht gemacht.
       
       Drohnen vom Typ MQ-9 werden zur Überwachung und in Gefechten eingesetzt.
       Seit Ende 2009 werden sie von den Seychellen aus genutzt, um somalische
       Piraten im Indischen Ozean auszuspähen. Beim Start des Programms wurde
       festgelegt, dass die Drohnen unbewaffnet sind.
       
       13 Dec 2011
       
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