# taz.de -- Streit bei den Grünen: Minister verteidigen Gorleben-Pläne
       
       > Nach massiver Kritik aus Niedersachsen bleiben die Süd-Grünen hart:
       > Gorleben soll Teil des neuen Endlager-Verfahrens bleiben. Man wolle aber
       > die "Befindlichkeiten ernst nehmen".
       
 (IMG) Bild: Das schwarz-gelbe Logo spaltet die Grünen: Der Streit um Gorleben geht weiter.
       
       BERLIN taz | Im [1][Streit der Grünen] über die Rolle des Salzstocks
       Gorleben in den Endlagergesprächen von Bund und Ländern sind die Fronten
       verhärtet: Trotz der scharfen Kritik der niedersächsischen Grünen-Spitze
       bleibt Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller bei seiner
       Haltung: "Wir können Gorleben zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen",
       sagte er der taz. "Wenn wir nicht alle grundsätzlich möglichen Standorte in
       das Verfahren einbeziehen, hat der neue Suchprozess keine Legitimation."
       
       Der niedersächsische Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel und die aus der
       Region Gorleben stammende EU-Abgeordnete Rebecca Harms hatten zuvor in
       einer E-Mail kritisert, dass die Grünen-Landesvertreter bei den
       Verhandlungen mit dem Bund nicht darauf bestanden haben, Gorleben im neuen
       Suchverfahren von vorneherein auszuschließen. Angesichts der bekannten
       geologischen Mängel sei dies Vorgehen "unseriös"; zudem bemängelten sie
       fehlende Transparenz und unzureichende Einbindung von Kritikern.
       
       Dass seine Parteifreunde aus Niedersachsen beim Thema Gorleben eine "ganz
       andere Betroffenheit" hätten, könne er verstehen, sagte Untersteller. Er
       werde diese "Befindlichkeiten ernst nehmen" und plane auch einen Besuch in
       Gorleben, sagte er. Auch wenn er dafür sei, Gorleben zunächst im Verfahren
       zu lassen, gehe er zudem nicht davon aus, dass es am Ende "der beste
       Standort" sein werde.
       
       Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, die die
       Verhandlungen mit dem Bund für die rot-grün regierten Länder koordiniert,
       bestritt eine Spaltung der Partei in der Gorleben-Frage. Es gebe bei den
       Grünen einen Konsens für "ein ergebnisoffenes, bundesweit vergleichendes
       Endlagersuchverfahren", sagte sie der taz. Wie die Niedersachsen sei sie
       der Meinung, dass der Standort Gorleben wegen seiner geologischen Defizite
       ungeeignet sei. Allerdings müsse der nötige Schlussstrich in einem
       rechtssicheren Verfahren erfolgen, also aufgrund einer offensichtlichen
       Nichterfüllung von festgelegten Kriterien.
       
       24 Jan 2012
       
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