# taz.de -- Syrische Opposition: Suche nach einer Stimme
       
       > In Istanbul kommen Vertreter der syrischen Opposition zusammen, um das
       > Treffen der Kontaktgruppe vorzubereiten und Streit beizulegen. Die Türkei
       > schließt ihre Botschaft in Damaskus.
       
 (IMG) Bild: Beerdigung in Homs: Seit Tagen wird die Stadt mit Granaten beschossen.
       
       ISTANBUL/ANKARA/BEIRUT dapd/dpa | Die Gegner von Präsident Baschar al-Assad
       wollen vor dem geplanten Treffen der Kontaktgruppe der Freunde Syriens ihre
       internen Streitereien beilegen. In einem Vorort von Istanbul begann am
       Montag eine Konferenz syrischer Oppositionsgruppen. Ziel dieses Treffen sei
       es, künftig international mit einer Stimme zu sprechen, verlautete aus
       Oppositionskreisen. Das Treffen in der Türkei soll am Dienstagabend enden.
       
       Am kommenden Sonntag findet in Istanbul das zweite Treffen der sogenannten
       Freunde Syriens statt, an dem auch US-Außenministerin Hillary Clinton
       teilnehmen wird. Bei dem ersten Treffen des Kreises, dem vor allem
       westliche und arabische Staaten angehören, hatten die Teilnehmer die
       Oppositionellen aufgefordert, sich auf eine gemeinsame politische Plattform
       zu einigen.
       
       Auch die Exil-Opposition steht immer mehr unter Druck, weil es ihr bislang
       nicht gelungen ist, genügend internationale Hilfe zu mobilisieren, um das
       Töten in Syrien zu beenden.
       
       Angesichts der gefährlichen Lage in Syrien schließt die Türkei ihre
       Botschaft in Damaskus. Ein Ministeriumsvertreter sagte am Montag,
       Botschafter und andere Diplomaten würden aus Syrien abberufen. In einer
       kurzen Mitteilung auf der Website der Botschaft vom Sonntagabend hieß es,
       das türkische Konsulat in Aleppo bleibe geöffnet.
       
       Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte kürzlich gesagt,
       die Türkei sei kurz davor, ihre diplomatischen Beziehungen mit Syrien
       abzubrechen. Seit Beginn der blutigen Niederschlagung der Proteste durch
       Truppen des syrischen Präsidenten Baschar Assad vor einem Jahr sind laut UN
       mehr als 8.000 Menschen ums Leben gekommen.
       
       Die syrischen Regierungstruppen beschossen unterdessen von den Rebellen
       kontrollierte Stadtteile von Homs. Mindestens fünf Menschen wurden dabei am
       Montag in Warscheh schwer verletzt, wie das Syrische Observatorium für
       Menschenrechte und die Örtlichen Koordinationskomitees mitteilten.
       Aktivisten berichten schon seit Tagen von Granatbeschuss und gehen davon
       aus, dass die Soldaten von Präsident Assad einen Sturm auf die betroffenen
       Stadtteile vorbereiten.
       
       26 Mar 2012
       
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