# taz.de -- Weiter keine Regierung in Griechenland: Auf in die dritte Runde
       
       > Und wieder gescheitert. Am Donnerstag wird die dritte Runde zur Bildung
       > einer griechischen Regierung eingeleitet. Jetzt will Venizelos sondieren.
       
 (IMG) Bild: Links der Chef des Linksbündnisses Alexis Tsipras. Rechts der Sozialist Venizelos.
       
       ATHEN dpa | Auch die zweite Runde der Sondierungsgespräche zur Bildung
       einer Koalitionsregierung in Athen ist gescheitert. Der Chef der
       Radikallinken, Alexis Tsipras, konnte sich am Mittwoch in getrennten
       Gesprächen mit dem Vorsitzenden der Konservativen, Antonis Samaras, und
       Sozialistenchef Evangelos Venizelos nicht auf die Bildung einer Regierung
       mit anderen Kräften im Parlament einigen. Der frühere Finanzminister
       Venizelos will nun an diesem Donnerstag selbst die Bemühungen zur Bildung
       einer Regierung fortsetzen.
       
       „Herr Tsipras will etwas völlig anderes als wir“, sagte Samaras. „Er will
       das Sparpaket für null und nichtig erklären. Das wird eine Katastrophe für
       das Land sein“, sagte der Vorsitzende der Konservativen. Seine Partei sei
       bereit, jede Regierung zu unterstützen - allerdings nur unter der
       Voraussetzung, dass Griechenland im Euroland bleibe.
       
       Der Chef der Radikallinken will an diesem Donnerstag das Sondierungsmandat
       zurückgeben. Als nächste wollen die Sozialisten Gespräche zur
       Regierungsbildung führen. Am Montag waren die Konservativen als
       Gesprächsführer damit gescheitert.
       
       Sollten alle Versuche zur Bildung einer neuen Regierung scheitern, böte ein
       Treffen aller Parteiführer bei Präsident Karolos Papoulias die letzte
       Chance, Neuwahlen innerhalb von 30 Tagen abzuwenden.
       
       „Ich habe die Kooperation aller Parteien vorgeschlagen, die für den
       Verbleib im Euroland sind“, sagte Venizelos. Das schließe das Bündnis der
       Linken ein. Tsipras habe ihm die Bildung einer breiten Regierung angeboten,
       die aber alle Sparmaßnahmen auf Eis legen solle. Dies habe er abgelehnt,
       weil so der Bruch mit der EU drohe.
       
       Griechenland kann mit weiteren Milliardenhilfen der anderen Euroländer nur
       rechnen, wenn es die mit der EU und dem Internationalem Währungsfonds (IWF)
       vertraglich festgelegten Spar- und Reformvorhaben verwirklicht. Das unter
       immensen Schulden ächzende Land braucht bald wieder frische Milliarden -
       bis Ende Juni sollen es 30 Milliarden Euro sein. Sollte der Geldhahn
       zugedreht werden, wäre Griechenland Ende Juni pleite.
       
       9 May 2012
       
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