# taz.de -- Aufmarsch der Rechten am 17. Juni: Absurde Geschichten
       
       > Die NPD und Pro Deutschland planen für Sonntag Kundgebungen in
       > Friedrichshain. Dagegen regt sich von vielen Seiten Protest.
       
 (IMG) Bild: Das gilt auf für den 17. Juni: Anti-NPD-Protest in Berlin.
       
       Sie probieren es noch mal: Wie im vergangenen Jahr wollen Rechte auch an
       diesem 17. Juni in Friedrichshain aufziehen. Dagegen formiert sich Protest.
       
       Den Auftakt am Sonntag machen die Rechtspopulisten von „Pro Deutschland“.
       Sie wollen sich ab 10 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Strausberger Platz
       treffen. Bei der Polizei sind eher unwahrscheinliche 200 Teilnehmer
       angemeldet. Die Minipartei, die bei der Wahl im Herbst 1,2 Prozent holte,
       brachte bei Kundgebungen zuletzt nur rund ein Dutzend Leute auf.
       
       Wenig später, um 12 Uhr, will auch die NPD am Strausberger Platz
       aufkreuzen. „Freiheit muss erkämpft werden“, so ihr Motto. Die
       Neonazipartei rechnet mit 50 Teilnehmern. Sie hatte sich erst vor einer
       Woche unter eine Demonstration von Gegnern der Eurorettungsschirme vor dem
       Bundestag gemischt.
       
       Neonazigegner wollen ab 10 Uhr, ebenfalls auf dem Platz, gegen beide
       Kundgebungen protestieren. Die Friedrichshainer Initiative gegen Rechts
       ruft zu „kreativen und ungeordneten Gegenprotesten“ auf. „Immer wieder
       versuchen Neonazis, historische Ereignisse umzudeuten“, sagte ein Sprecher.
       „Wir werden ihnen den Platz entschieden streitig machen.“ Auch SPD, Grüne
       und Linkspartei rufen zum Gegenprotest.
       
       ## Umzingelt von Protestlern
       
       Schon vor einem Jahr zogen Pro Deutschland und NPD am 17. Juni auf, dem Tag
       des Arbeiteraufstands in der DDR von 1953. Beide Parteien brachten nur
       kleine Kundgebungen zustande – umzingelt von Protestlern. Der neue
       SPD-Landeschef Jan Stöß sagte, die Streikenden hätte sich damals für
       demokratische Rechte eingesetzt, das Gedenken daran lasse man sich nicht
       nehmen.
       
       Für die beiden rechten Parteien sind die erneuten Kundgebungen auch
       Hilferufe: Pro Deutschland droht in der Versenkung zu verschwinden. Bei der
       NPD durchsuchte die Polizei im Mai und März die Parteizentrale undie
       Wohnungen ihres Landeschefs Sebastian Schmidtke und eines
       Vorstandsmitglieds. Ihnen wird vorgeworfen, eine rechtsextreme
       Internetseite zu betreiben, dort zu Straftaten aufgerufen und
       volksverhetzende CDs verteilt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft dauern die
       Ermittlungen an. Konrad Litschko
       
       16 Jun 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Konrad Litschko
       
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