# taz.de -- Kommentar Berliner Wasserbetriebe: Richtiges Ziel, falscher Weg
       
       > Bundesweit denken Kommunen darüber nach, verkaufte Stadtwerke wieder in
       > die eigene Hand zu bekommen. Doch Berlin hat so ziemlich alles falsch
       > gemacht, was ging.
       
 (IMG) Bild: Wie fließend ist der Wert von Wasser?
       
       Mit dem Rückkauf von zumindest einem Viertel seiner teilprivatisierten
       Wasserbetriebe liegt Berlin im Trend: Bundesweit denken Kommunen darüber
       nach, verkaufte Stadtwerke wieder in die eigene Hand zu bekommen, gibt es
       Volksbegehren für den Rückkauf von Energienetzen und in Bremen sogar eine
       Verfassungsänderung, die künftige Privatisierungsvorhaben verhindern oder
       zumindest deutlich erschweren soll. Was in den 90er Jahren die
       Privatisierung war, ist heute die Rekommunalisierung.
       
       Das Anliegen ist verständlich. Schließlich sind Wasser- aber auch
       Energieversorger in der Regel profitable Unternehmen, die Geld in die
       öffentlichen Kassen spülen. Doch bei allem Lob für das Ziel – der Weg, den
       Berlin gegangen ist, sollte kein Vorbild für andere sein.
       
       Denn der Berliner Senat hat bei den Verhandlungen so ziemlich alles falsch
       gemacht, was man falsch machen kann. Er hat sich für einen Rückkauf
       entschieden, obwohl auch eine Anfechtung der Privatisierungsverträge zum
       Erfolg hätte führen können. Er hat einen hohen Preis vereinbart, obwohl das
       Kartellamt verfügte, dass die Berliner derzeit viel zu viel für ihr Wasser
       zahlen – und mit den Preisen demnächst auch die Einnahmen sinken könnten.
       Und das Schlimmste: Der Rückkauf lief genauso intransparent ab wie die
       damalige Privatisierung. Welche Vereinbarungen sich hier im Nachhinein als
       nachteilig für das Land herausstellen, muss sich erst noch zeigen.
       
       Immerhin, ein Stück der Transparenz, die während der Verhandlungen gefehlt
       hat, will die Politik nachholen. Die frisch unterzeichneten Verträge sollen
       veröffentlicht werden. Ein kleiner Sieg, der aber die geschaffenen Fakten
       nicht mehr ändern kann.
       
       17 Jul 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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