# taz.de -- FBI will Tätowierungen auswerten: Big Brother is watching your tattoo
       
       > Retina-Scans waren gestern. Um Terroristen zu fangen, wertet das FBI
       > künftig den Symbolgehalt von Tätowierungen aus – eine fragwürdige
       > Methode.
       
 (IMG) Bild: Experten rätseln, was der Symbolgehalt dieses Tattoos sein könnte.
       
       BERLIN taz | Wie erkenne ich einen Terroristen? Die US-Marshalls der guten
       alten Zeit benutzten gezeichnete Steckbriefe um Bösewichter zu erkennen.
       Später kamen Fotografien und Fingerabdrücke hinzu.
       
       Im 21. Jahrhundert setzen die Schurkenjäger auf biometrische Daten, wie
       Gesichtserkennung und Retina-Scans. Das reicht dem [1][Federal Bureau of
       Investigation (FBI)] und dem [2][Ministerium für Innere Sicherheit der USA
       (DHS)] nicht mehr. Der neuste Clou: Terroristenerkennung mittels des
       Symbolgehalts von Tätowierungen.
       
       Am 13.Juli stellte das FBI an die Polizei und andere Behörden eine
       [3][//www.fbo.gov/utils/view?id=b99338c437154084aa3cad63d9fa65d1:Anfrage]
       zur Datenlage bezüglich „Tattoos und Symbolbildern und ihrer möglichen
       Bedeutung für die Zugehörigkeiten zu Gangs, terroristischen Vereinigungen
       und anderen kriminellen Organisationen“.
       
       Die inhaltliche Bewertung von Körperschmuck durch die Bundespolizei wird in
       der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stoßen, sie stellt eine klare
       Verletzung der Persönlichkeitsrechte dar. Darüber hinaus befürchten
       Immigrantenorganisationen in den USA, dass die Bewertung von Tätowierungen
       auch zur Abschiebung unschuldiger Personen genutzt werden könnte. Das ist
       nicht unbegründet. Wie das [4][Wall Street Journal] berichtete, hat die
       Regierung Ehepartnern von US-Bürgern, die zwar keine Vorstrafen, dafür aber
       Tätowieungen hatten, die Arbeitserlaubnis (Green Card) verweigert.
       
       Die Verlässlichkeit der Analysesysteme biometrischer Daten ist ein weiterer
       Schwachpunkt. Abgesehen von der mangelnden Genauigkeit, nimmt die
       Trennschärfe mit der Zeit ab. Wissenschaftler der Notre Dame University
       haben nachgewiesen, dass sich die Iris im Alter verändert, so dass
       Retina-Scan-Daten zur Personenerkennung wertlos werden. Gleiches gilt auch
       für Tätowierungen – ganz abgesehen von Sinn und Fragwürdigkeit einer
       „symbolischen Deutung“.
       
       Auch dem US-Senat scheinen die bundespolizeilichen Maßnahmen zur
       Personenerkennung nicht ganz geheuer zu sein. Ein Ausschuss soll sich mit
       den rechtlichen Konsequenzen der FBI-Verfahren befassen.
       
       23 Jul 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.fbi.gov/
 (DIR) [2] http://www.dhs.gov/index.shtm
 (DIR) [3] http://https
 (DIR) [4] http://online.wsj.com/article/SB10001424052702303933404577505192265987100.html
       
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