# taz.de -- Überwachungsvorwurf gegen FBI: Big-Brother-Revival in den USA?
       
       > Die Hacker-Gruppe Antisec wirft dem FBI anhand einer erbeuteten Datei
       > Massenüberwachung von Smartphones vor. Die Behörde dementiert.
       
 (IMG) Bild: Antisec erbeutete die Überwachungsdatei vom FBI angeblich vom Laptop eines Mitarbeiters der Behörde.
       
       WASHINGTON/BERLIN dpa/dapd | Das Hacker-Kollektiv Antisec wirft der
       amerikanischen Ermittlungsbehörde FBI vor, im großen Maßstab Daten von
       Mobilfunknutzern gesammelt zu haben. Um den Vorwurf zu beweisen,
       veröffentlichte die Gruppe im Internet eine Datei, die angeblich die
       Seriennummern von einer Million Geräte mit dem Apple-Betriebssystem iOS
       sowie einige persönliche Angaben zu ihren Besitzern enthält.
       
       Das FBI wies die Vorwürfe zurück. Man habe die von der Gruppe AntiSec
       online veröffentlichten Informationen niemals angefragt oder besessen,
       erklärte die Ermittlungsbehörde in Washington. Die Liste sei ein Auszug
       einen viel größeren Datenbestandes mit zwölf Millionen Einträgen, erklärten
       die Hacker.
       
       Die Datei mit dem Namen "NCFTA_iOS_devices_intel.csv" habe man vom Laptop
       eines FBI-Mitarbeiters erbeutet, der im Regional Cyber Action Team in New
       York arbeite. NCFTA ist die Abkürzung für die US-amerikanische
       Non-Profit-Organisation National Cyber-Forensics & Training Alliance,
       hinter der unter anderem das FBI, einige universitäre
       Computersicherheits-Organisationen (CERT) sowie Partner aus der Industrie
       stehen. Die Echtheit der Daten konnte von neutraler Seite nicht bestätigt
       werden.
       
       Die Seriennummern von iOS-Geräten wie dem iPhone und dem iPad wurden früher
       von Programm-Entwicklern dazu verwendet, einzelne Geräte zu identifizieren
       und ein massenhaftes Kopieren ihrer Apps zu unterbinden. Außerdem griffen
       Werbenetzwerke auf den sogenannten Unique Device Identifier (UDID) zurück.
       Apple verweigert seit dem vergangenen Februar Programmen die Zulassung, die
       weiterhin die Geräte-ID abfragen.
       
       ## „Eine weltweite Hexenjagd“
       
       In einem Statement [1][verweist Antisec] auf Auftritte von
       Geheimdienst-Verantwortlichen auf der Sicherheitskonferenz Defcon in Las
       Vegas, mit denen Hacker abgeworben werden sollten.
       
       „Die Regierungsdienste sind davon besessen, eine weltweite Hexenjagd gegen
       Hacker zu führen und gleichzeitig Hacker zu rekrutieren, um ihre eigene
       politische Agenda auszuführen.“ Man veröffentliche nun den anonymisierten
       Daten-Auszug, um auf die massenhafte Überwachung der Bürger durch das FBI
       hinzuweisen.
       
       5 Sep 2012
       
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