# taz.de -- RWE beantragt Stilllegung von AKW: Die strahlende Zukunft von Biblis
       
       > Der Atomkonzern RWE hat beantragt, das Kraftwerk Biblis stillzulegen –
       > zur Erleichterung der hessischen Landesregierung. Der Konzern will
       > weiterhin gegen den Atomausstieg klagen.
       
 (IMG) Bild: In frühestens 13 Jahren wird es weg sein: AKW Biblis.
       
       BIBLIS/WIESBADEN dapd | Das endgültige Aus für das Atomkraftwerk Biblis in
       Südhessen rückt ein weiteres Stück näher. Der Betreiberkonzern RWE selbst
       reichte am Montag den offiziellen Antrag auf Stilllegung und Abbau der
       beiden Reaktorblöcke A und B ein. Darin entschied sich RWE Power für den
       vollständigen Abbau des Kraftwerks und gegen den zunächst diskutierten
       „sicheren Einschluss“ der Atomanlagen. Regierung und Parteien in Hessen
       reagierten erleichtert.
       
       Die für die Genehmigung des Antrags zuständige Umweltministerin Lucia
       Puttrich (CDU) begrüßte den Antrag in einer ersten Stellungnahme
       ausdrücklich. Den Abbau anstelle des sicheren Einschlusses hätten in der
       Vergangenheit sowohl ihr Ressort als auch der Landtag mit breiter Mehrheit
       gefordert. Puttrich nannte den Rückbauantrag „ein wichtiges Signal für die
       gesamte Region“.
       
       Für die SPD-Fraktion sprach der Energiepolitiker Timon Gremmels von einem
       wichtigen Schritt, um den Atomausstieg unumkehrbar zu machen und das
       Kapitel Atomkraft in Hessen zu schließen. Auch der CDU-Abgeordnete Peter
       Stephan nannte das Vorgehen von RWE einen „guten und richtigen Schritt“.
       
       Der Antrag des Energiekonzerns zum Abbau der Reaktoren soll stufenweise bis
       Ende 2013 vervollständigt werden. Ziel ist am Ende die Entlassung des
       Kraftwerksgeländes aus dem Geltungsbereich des Atomgesetzes. Da über die
       Nachnutzung des Geländes noch keine Entscheidung getroffen wurde, wolle
       sich RWE die Optionen Weiternutzung der Gebäude oder konventioneller Abriss
       offen halten, teilte das Umweltministerium in Wiesbaden mit.
       
       RWE Power wies in seiner Erklärung auf die „Dringlichkeit der
       Fertigstellung und Inbetriebnahme des Endlagers Konrad“ hin, dessen
       Verfügbarkeit zur Aufnahme von Abfällen aus der Stilllegung und dem Abbau
       von Kernkraftwerken notwendig sei. Zugleich machte der Kraftwerksbetreiber
       deutlich, dass er unabhängig von seinem Antrag auf den Abbau von Biblis A
       und B an der Klage zur Überprüfung der Verfassungsmäßigkeit der Atomnovelle
       festhält, die den Ausstieg aus der Kernkraft regelt.
       
       Umweltministerin Puttrich versprach, der ganze Genehmigungsprozess zu den
       Anträgen von RWE werde von ihrem Haus transparent und offen kommuniziert
       werden. Die Erteilung der Abbaugenehmigung sei Mitte bis Ende 2015 zu
       erwarten. Danach seien für den tatsächlichen Abbau und die Entlassung der
       Anlage aus dem Atomgesetz weitere zehn bis 15 Jahre zu veranschlagen. Mit
       der Verladung der bestrahlten Brennelemente aus Block A in Castor-Behälter
       Richtung Zwischenlager sei bis etwa Ende 2014, aus Block B etwa 2016 zu
       rechnen.
       
       7 Aug 2012
       
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