# taz.de -- Neustrukturierung bei Vattenfall: Atomkraft? Ja bitte!
       
       > Vattenfall baut seinen Konzern um. Im Fokus sollen erneuerbare Energie
       > stehen – und Atomkraft. Neue Meiler könnten geplant werden.
       
 (IMG) Bild: Idyllisch am Wasser: Vattenfalls AKW Ringhals in Schweden.
       
       STOCKHOLM dpa | Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will mit einer
       neuen Organisationsstruktur stärker die erneuerbaren Energien und die
       Atomkraft herausheben.
       
       Wie das auch in Deutschland aktive Unternehmen am Mittwoch in Stockholm
       mitteilte, soll Vattenfall ab 1. November im operativen Geschäft in vier
       neue Geschäftsbereiche aufgeteilt werden. Von diesen sollen zwei jeweils
       für die Entwicklung nachhaltiger Energie sowie für die Atomkraft
       verantwortlich sein.
       
       Der Staatskonzern betreibt in Schweden die Atomkraftwerke Forsmark sowie
       Ringhals und hat Interesse am Bau neuer Reaktoren bekundet. In Deutschland
       ist Vattenfall als Betreiber der seit längerem stillliegenden
       Atomkraftwerke Brunsbüttel sowie Krümmel vom Atomausstieg betroffen.
       
       Konzernchef Øystein Løseth sagte zur Umstrukturierung: „Vattenfall möchte
       der Atomkraft die besondere Aufmerksamkeit geben, die ihr zukommt.“ Deshalb
       werde die neue Geschäftseinheit Nuklear „ihr Augenmerk auf derzeitige und
       künftig mögliche Aktivitäten bei der Atomkraft richten.“
       Hauptverantwortlich für diesen Bereich und damit auch für Fragen zum
       Atomausstieg in Deutschland wird der Schwede Torbjörn Wahlborg.
       
       Die Regierung in Stockholm als Eigner hat Vattenfall in den letzten Jahren
       unter anderem wegen zu geringer Anstrengungen beim Ausbau erneuerbarer
       Energien sowie Sicherheitsmängeln in den eigenen Atomkraftwerken
       kritisiert.
       
       19 Sep 2012
       
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