# taz.de -- US-Sanktionen treten in Kraft: „Psycho-Krieg“ gegen den Iran
       
       > Teheran soll im Atomstreit zum Einlenken gezwungen werden. Die USA haben
       > ihre Sanktionen verschärft. Für Irans geistiges Oberhaupt ein
       > „barbarischer“ Akt.
       
 (IMG) Bild: Teheran: Die iranische Version der Freiheitsstatue und die Portraits der Ajatollahs Ali Chamenei (l.) und Ruhollah Chomeini.
       
       WASHINGTON dapd/afp | Die USA haben neue Sanktionen gegen den Iran in Kraft
       gesetzt. Präsident Barack Obama unterzeichnete am Dienstag eine
       entsprechende Anordnung, mit dem Kongress-Beschlüsse vom August umgesetzt
       werden.
       
       Die Sanktionen richten sich gegen Unternehmen und Personen, die dem Iran
       Kreditgeschäfte ermöglichen oder für die Regierung in Teheran iranisches Öl
       transportieren. Der Westen will den Iran durch Sanktionen daran hindern,
       Atomwaffen zu entwickeln.
       
       Die bisherigen Maßnahmen hätten bereits „tiefer gehende und vorzeigbare
       Ergebnissen produziert“, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. Der Iran ist
       bereits von internationalen Bankgeschäften ausgeschlossen und muss wegen
       des Boykotts von Ölimporten durch die EU Einnahmeverluste hinnehmen.
       
       Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sprach zuletzt von einem
       „Psycho-Krieg“ und will an dem Atomprogramm festhalten, das nach iranischer
       Darstellung ausschließlich friedlichen Zwecken dient.
       
       Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ali Chamenei, hat die Sanktionen gegen
       sein Land als „barbarisch“ bezeichnet. Der Iran sei jedoch in der Lage, die
       Sanktionen auszuhalten, sagte Chamenei am Mittwoch in einer vom
       Staatsfernsehen übertragenen Rede: „Das ist ein Krieg gegen ein Land (...),
       aber das iranische Volk wird ihnen widerstehen.“
       
       ## Verlogene Begründung
       
       Chamenei warf den USA und europäischen Regierungen vor, bei der Begründung
       für die Sanktionen zu lügen. Diese seien nicht aufgrund des iranischen
       Atomprogramms verhängt worden, sondern wegen der „Unabhängigkeit und des
       Widerstands“ des Irans gegen die Weltmächte.
       
       Das US-Militärforschungsinstitut Isis hatte zu Wochenbeginn einen Bericht
       veröffentlicht, wonach der Iran in den kommenden Monaten 25 Kilogramm Uran
       für die Verwendung in einem Sprengkopf produzieren könnte.
       
       Israel fordert seit Wochen ein entschiedeneres Vorgehen des Westens gegen
       den Iran. Berichten aus Teheran zufolge haben die Sanktionen bereits zu
       einer Abwertung der iranischen Währung Rial geführt. Auch sollen bestimmte
       Medikamente knapp werden, und die Arbeitslosigkeit steigt.
       
       10 Oct 2012
       
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