# taz.de -- CSU-Medienaffäre: Söder soll mitgemischt haben
       
       > Laut einem Medienbericht hat auch CSU-Politiker Markus Söder versucht,
       > Einfluss auf die Berichterstattung des ZDF zu nehmen. Söder hält seine
       > Aktionen für normale Vorgänge.
       
 (IMG) Bild: Gute Medienpräsenz ist ja schon wichtig als Politiker: Markus Söder.
       
       HAMBURG dapd | In der CSU-Medienaffäre gerät nun offenbar auch Bayerns
       Finanzminister Markus Söder (CSU) in den Fokus. In seiner Zeit als
       Generalsekretär soll Söder zwischen 2003 und 2007 mehrfach versucht haben,
       mit Briefen an den damaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter auf die
       Berichterstattung des ZDF Einfluss zu nehmen, wie das Internetportal
       Spiegel Online am Samstag berichtete.
       
       Ende Oktober war öffentlich geworden, dass CSU-Sprecher Hans Michael Strepp
       sich mit einem Anruf in die redaktionelle Arbeit des ZDF eingemischt hatte.
       Strepp war daraufhin zurückgetreten. Auch Söders Sprecherin Ulrike Strauß
       war nach Berichten über eine Einmischung beim Bayerischen Rundfunk in die
       Kritik geraten.
       
       Besonders ein Brief Söders wirft dem Bericht zufolge Fragen auf. Söder habe
       sich demnach laut CSU-Angaben am 11. April 2006 schriftlich bei Schächter
       beschwert, dass in der Berichterstattung über den Rücktritt des damaligen
       SPD-Vorsitzenden Matthias Platzeck die CSU nicht berücksichtigt worden sei.
       Mit einer „gewissen Enttäuschung“ habe er die Berichterstattung verfolgt
       und „um Klärung“ gebeten.
       
       Schächter habe nach CSU-Angaben am 25. April 2006 geantwortet. Der
       ZDF-Intendant habe darauf verwiesen, dass Zitate von Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) berücksichtigt worden seien und diese seiner Meinung nach die
       Union insgesamt repräsentierten. Söder habe daraufhin am 27. April 2006
       geantwortet, Merkel spreche nicht für die CSU. Die CSU sei eine
       eigenständige Partei und eine Regierungspartei. Im Anschluss sei der
       Briefwechsel abgebrochen.
       
       Söders Sprecher bestätigte Spiegel Online, dass es in dessen
       Generalsekretärszeit „unterschiedliche Briefe“ an das ZDF gegeben habe. Die
       Korrespondenz mit Schächter halte Söder „für einen normalen Vorgang“. Der
       Sprecher verwies darauf, dass der CSU-Politiker damals auch Mitglied im
       Fernsehrat des öffentlich-rechtlichen Senders gewesen sei. Laut den
       Statuten des ZDF gehöre zur Aufgabe des Fernsehrats auch die Beratung in
       Programmfragen sowie die Überwachung der Einhaltung der Richtlinien. Er
       habe mit den Briefen nicht in die redaktionelle Arbeit des Senders
       eingegriffen: „Das ist gedeckt von den Richtlinien.“
       
       In leitenden ZDF-Kreisen wird Söder dem Bericht zufolge indes als gutes
       Beispiel für Einmischungsversuche seitens der Politik gesehen. Söder hält
       man am Mainzer Lerchenberg für einen „besonderen Fall“. Mehrfach habe Söder
       sich eingemischt, regelmäßig sei es dabei um die CSU gegangen. So habe
       Söder auch versucht, auf die Gästelisten im „Morgenmagazin“ und in
       politischen Talkshows wie „Maybrit Illner“ Einfluss zu nehmen.
       
       3 Nov 2012
       
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