# taz.de -- Unruhen an US-Uni nach der Wahl: Rassistische Parolen gegen Obama
       
       > An der Universität von Mississippi ist ein Protest gegen die Wiederwahl
       > von Obama eskaliert. Ein Wahlplakat brannte, Studenten sollen
       > rassistische Sprüche skandiert haben.
       
 (IMG) Bild: Rassistischer Vorfall in den USA
       
       JACKSON dapd/taz | Eine Protestveranstaltung an der Universität von
       Mississippi gegen die Wiederwahl von Präsident Barack Obama ist am Mittwoch
       in wütenden Ärger umgeschlagen. Rund 400 Menschen kam zusammen, es wurden
       rassistische Parolen laut. Im Internet war gar von Unruhen an der
       Universität die Rede. Zwei Menschen wurden wegen kleinerer Vergehen
       festgenommen.
       
       Der Präsident der Uni, Dan Jones, wird vom Clarion Ledger mit den Worten
       zirtiert, er sei enttäuscht von dem „kindischen und unzivilisierten
       Verhalten“. Er kündigte eine Untersuchung an, widersprach aber Meldungen,
       die via Twitter und anderen socialen Netzwerken verbreitet wurden, bei dem
       Vorfall habe es um Unruhen gehandelt.
       
       Der Vorfall begann demnach am Dienstagabend mit einer Versammlung von 30
       bis 40 Studenten, die dann aber schnell bis auf 400 Menschen anwuchs,
       nachdem sich die Nachricht über die sozialen Netzwerke verbreite hatte.
       Unter anderem soll ein Wahlplakat von Barack Obama und seinem
       Vize-Präsidenten Joe Biden gebrannt haben.
       
       ## Keine Verletzten
       
       Doch Unruhen wurden weder von der Polizei noch von Beobachtern der Szenen
       beschrieben, sagte Jones dem Clarion Ledger zufolge. „Unglücklicherweise
       haben frühe Nachrichtenberichte Kommentare von sozialen Netzwerken zitiert,
       die nicht akkurat waren“, sagte Jones. Die rassisistischen Äußerungen
       sollen jedoch gefallen seien. Verletzt wurde an dem Abend niemand.
       
       Der Vorfall ist für die Hochschule noch schwerwiegender, weil sie sich kurz
       nach dem 50. Jahrestag von gewalttätigen Protesten nach der erzwungenen
       Aufnahme des ersten schwarzen Studenten, James Meredith, an der Universität
       – die als Ole Miss bekannt ist – ereigneten.
       
       Meredith wurde am 1. Oktober 1962 als erster schwarzer Student in
       Mississippi eingeschrieben. Die Behörden setzten damals, um Unruhen
       vorzubeugen, mehr als 3.000 Soldaten und 500 Polizisten ein. Es kam
       trotzdem zu gewalttätigen Protesten, bei denen zwei weiße Männer getötet
       und rund 200 Menschen verletzt wurden.
       
       7 Nov 2012
       
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