# taz.de -- Pussy-Riot-Musikerinnen im Straflager: Anwälte legen ihr Mandat nieder
       
       > Die drei Verteidiger der inhaftierten Musikerinnen von Pussy Riot dürfen
       > ihre Mandantinnen nicht besuchen. „Wir können sie nicht mehr beschützen“,
       > teilten sie mit.
       
 (IMG) Bild: Russisches Straflager in Barashevo.
       
       MOSKAU dpa | Aus Protest gegen zunehmenden Druck auf die inhaftierten
       Pussy-Riot-Musikerinnen haben die Moskauer Anwälte der beiden Frauen
       demonstrativ ihr Mandat abgegeben.
       
       „Die Anwälte von Pussy Riot können ihre Mandanten Nadeschda Tolokonnikowa
       und Maria Aljochina nicht mehr beschützen“, schrieb Verteidiger Mark Fejgin
       am Montag bei Twitter. Den drei Juristen sei aus fadenscheinigen Gründen
       ein Treffen mit Tolokonnikowa (23) im Straflager verwehrt worden.
       
       „Für uns ist das ein Zeichen, dass Nadja unter Druck ist“, schrieb Fejgin.
       Für diese Möglichkeit sei vereinbart gewesen, dass er sowie Nikolai Polosow
       und Violetta Wolkowa den Fall abgeben. Die mit dem Fall bekannt gewordenen
       Anwälte erhoffen sich von ihrem Rückzug auch größere Chancen für eine
       vorzeitige Freilassung der Frauen, die wegen einer Protestaktion in einer
       Kirche gegen Kremlchef Wladimir Putin zu je zwei Jahren Straflager
       verurteilt worden waren.
       
       Neuer Rechtsbeistand werde die bekannte Anwältin Irina Chrunowa, sagte
       Tolokonnikowas Ehemann Pjotr Wersilow der Agentur Interfax. Zudem gab es
       Berichte, dass die prominente Kremlkritikerin Olga Romanowa künftig
       Aljochina (24) vertritt. Die Zustände in russischen Straflagern gelten als
       menschenunwürdig.
       
       19 Nov 2012
       
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