# taz.de -- Kommentar: NPD auf Verliererstraße: Stärkung der Vereine
       
       > Mit der Bestätigung des Vereinsausschlusses von NPD-Kader Jens Pühse
       > sendet das Bremer Landgericht ein ermutigendes Signal - auch an kleinere
       > Vereine.
       
 (IMG) Bild: In Werders Fankurve gibt es einen antirassistischen Grundkonsens in einer politisierten Ultra-Szene
       
       Für die NPD ist diese Aktion doppelt nach hinten losgegangen. Im
       Bürgerschaftswahlkampf an der Weser hatte der NPD-Kandidat Jens Pühse seine
       Mitgliedschaft beim SV Werder Bremen im Internet bekannt gemacht – eine
       PR-Aktion, um in der Presse zu erscheinen. Doch Pühses Strategie ging nicht
       auf. Der Verein beschloss den Rauswurf und wurde dafür viel gelobt. Pühses
       Vorstoß, Rechtsmittel gegen den Ausschluss einzulegen, floppte jetzt
       ebenso.
       
       In einer Presseerklärung stilisierte die NPD das Verfahren gleich zu einem
       „vorgezogenen Verbotsverfahren“ hoch. Beim Bremer Landgericht mussten die
       Richter aber nur entscheiden, ob ein Verein nach dem Vereinsrecht
       Mitglieder auswählen darf und entschied: Ein Verein kann grundsätzlich
       selbst aussuchen, wen er als Mitglieder haben will und wen nicht. Und
       Werders Aufsichtsrats-Vize Hubertus Hess-Grunewald hat Recht, wenn er von
       einem Signal spricht. In anderen Vereinen der Bundesliga können – wenn die
       Satzung eindeutig ist – Ausschlussverfahren gegen Rechtsextreme jetzt
       rechtlich abgesichert angestrebt werden.
       
       Diese Entscheidung kann auch die kleinen Sportvereine ermuntern, sich in
       Satzungen gegen eine „menschenverachtende Ideologie“ auszusprechen, um
       Rechtsextreme aus den Vereinen auszuschließen. Bestrebungen der NPD über
       Sportvereine gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen, können so verhindert
       werden.
       
       20 Dec 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
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