# taz.de -- Altmaier bezieht Stellung: Nie wieder Atomstrom in Deutschland
       
       > Umweltminister Altmaier sieht kein Chance mehr für AKWs in Deutschland.
       > Er widerspricht damit dem Parteikollegen Oettinger. Auch den
       > Ausstiegszeitplan will er einhalten.
       
 (IMG) Bild: Das nimmt Bundesumweltminister Altmaier offenbar ernst
       
       LEIPZIG afp/dapd | Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sieht für die
       Atomenergie in Deutschland nie wieder eine politische Chance. Er sehe
       „unter keiner denkbaren politischen Konstellation die Chance auf eine
       Renaissance der Kernkraft in Deutschland“, sagte Altmaier der Leipziger
       Volkszeitung (Freitagsausgabe). Damit widersprach er auch
       EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Der CDU-Politiker hatte kürzlich
       gesagt, dass er neue Atomkraftwerke in Deutschland für möglich halte.
       
       Der CDU-Politiker zeigte sich zugleich davon überzeugt, dass der noch von
       der rot-grünen Bundesregierung versprochene Termin für ein nationales
       Atommüll-Endlager im Jahr 2030 trotz Verzögerungen im Zusammenhang mit der
       Gorleben-Frage noch zu halten sei.
       
       „Das Datum ist zu halten, wenn wir vor der Bundestagswahl ein Gesetz
       hinbekommen“, sagte Altmaier. Dieses Gesetz müsse dann von Regierung und
       Opposition getragen werden. „Wir haben dafür ein sehr schmales Zeitfenster
       – nach der Wahl in Niedersachsen, vor Ostern, dann müssen die
       Entscheidungen fallen.“
       
       Er halte das Einhalten dieses Zeitplans für möglich, sagte Altmaier. Er
       gehe dabei weiterhin von nur einem zentralen Endlager in Deutschland aus.
       Die bisherige Endlagersuche habe darunter gelitten, dass sie in den letzten
       30 Jahren im Streit der Parteien erfolgt sei. Deshalb wolle er das ändern.
       „Wir wollen gemeinsam und wir wollen bundesweit suchen“, sagte Altmaier.
       „Es soll kein Standort privilegiert, aber auch kein Standort ausgeschlossen
       werden.“
       
       Bei der Suche nach einem Endlager müssten „alle Beteiligten ihrer
       Verantwortung gerecht werden“, sagte der Umweltminister. Er gehe davon aus,
       „dass die Endlagersuche, so wie es gesetzlich vorgesehen ist, von der
       deutschen Atomwirtschaft mitfinanziert und getragen wird.“
       
       4 Jan 2013
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
 (DIR) Energiewende
 (DIR) Günther Oettinger
 (DIR) AKW
 (DIR) Peter Altmaier
 (DIR) Atomgesetz
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
 (DIR) Energiewende
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Neues Atomgesetz: Import-Export für Strahlenmüll
       
       Das von der Bundesregierung vorgelegte neue Atomgesetz soll Endlagerung im
       Ausland erlauben. Umweltschützer fürchten dabei Tricksereien.
       
 (DIR) Finnisches Endlager für Atommüll: Kupferkapseln im Lehm
       
       Die finnischen AKW-Betreiber beantragen die Genehmigung für ein
       Atommüll-Endlager. Probleme bei den Sicherheitsfragen macht vor allem die
       Ewigkeit.
       
 (DIR) Kommentar Atompolitik: Schleichendes Gift
       
       In Deutschland wird die Energiewende mittlerweile als Chance begriffen. In
       Japan nicht. Dort hat der Klüngel aus Politik, Medien und Wirtschaft das
       Land im Griff.
       
 (DIR) Altmaier und Rösler zur Energiewende: Zwei, die Öko-Engel mimen
       
       Bei der Energiewende bemühen sich Umwelt- und Wirtschaftsministerium nach
       außen um Frieden. Und vertagen alle Streitfragen.
       
 (DIR) Europäische AKW-Prüfung: Relaxter Stresstest
       
       Europas Atomkraftwerke haben Sicherheitsmängel, sagt die EU. Trotz
       deutlicher Worte stößt der Prüfbericht auf Kritik – weil er wichtige Fragen
       ausblendet.
       
 (DIR) Nukleare Stromrechnung: Was uns die Atomkraft kostet
       
       Ein Super-Gau würde den Bankrott Deutschlands bedeuten. Müssten die
       Atomkonzerne dafür haften, wäre die Atomkraft so teuer, dass sie sich von
       selbst abschaffen würde.