# taz.de -- Grüne streiten über Schwarz-Grün: Lagerwahlkampf ist „ein totes Pferd“
       
       > Die Grünen sollten sich offen halten, auch mit der Union zu koalieren,
       > findet der bayerische Landeschef Janecek. Mit einem Thesenpapier greift
       > er die Bundesspitze an.
       
 (IMG) Bild: Können sie Freunde sein? Grünen-Spitzenkandidat Trittin und CDU-Chefin Merkel
       
       BERLIN taz | Bayerns Grünen-Chef Dieter Janecek hat sich gegen einen
       Lagerwahlkampf mit der SPD im Bund ausgesprochen. „Wer jetzt noch auf das
       Lagerwahlkampfmodell setzt, reitet ein totes Pferd“, heißt es in einem
       [1][Thesenpapier], dass Janecek verfasst hat. „Wer sich jetzt in das
       Zwangsbett der politischen Lager legt, lockt die Wählerinnen und Wähler auf
       die falsche Fährte.“
       
       Janecek plädierte in dem Papier, das im Internet veröffentlicht wurde, für
       Offenheit der Grünen gegenüber anderen Parteien, falls es nach der
       Bundestagswahl nicht für eine rot-grüne Mehrheit reicht. Eine Politik der
       Eigenständigkeit bedeute, dass Grüne „nicht tatenlos und resigniert
       zusehen, wenn es nicht dafür langt. Sondern einer möglichen 'großen'
       Koalition des Beharrens eine kleine Option der Veränderung entgegensetzen
       würden.“
       
       Janecek gehört zu einem Kreis von Reformern in der Partei, die eine Öffnung
       zur CDU nicht ausschließen wollen. Sein Thesenpapier ist ein Angriff auf
       die offizielle Linie der Bundesspitze der Grünen. Sie setzt auf ein Bündnis
       mit den Sozialdemokraten. Fraktionschefin Renate Künast hatte nach dem
       hauchdünnen Sieg für Rot-Grün in Niedersachsen in einem Interview gesagt,
       das knappe Ergebnis zwinge Kanzlerin Angela Merkel zu einem klaren
       schwarz-gelben Lagerwahlkampf. „Das macht dann eine Debatte über
       Schwarz-Grün definitiv überflüssig.“
       
       Genau diese Debatte könnte Janeceks neuer Vorstoß nun eröffnen. Er hatte in
       der taz bereits vergangene Woche für Offenheit plädiert. Die
       Grünen-Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt betonen,
       auf ein Bündnis mit der SPD zu setzen. Sie haben andere Varianten aber
       bisher formal nicht ausgeschlossen.
       
       22 Jan 2013
       
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 (DIR) [1] http://www.fruehstuecksfernsehen.nikolaus-huss.de/2013/01/rotgrun-und-dann-ein-thesenpapier/
       
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