# taz.de -- Hongkongs Hausangestellte: Diskriminierung rechtens
       
       > In der chinesischen Sonderzone Hongkong verwehrt das Oberste Gericht
       > ausländischen Hausangestellten ein unbefristetes Aufenthaltsrecht.
       
 (IMG) Bild: Hausangestellte demonstrieren am Montag vor dem Gericht.
       
       PEKING taz | Normalerweise erhalten Ausländer in Hongkong nach sieben Jahre
       Aufenthalt Wahlrecht und müssen auch nicht jedes Jahr aufs Neue ein
       Arbeitsvisum beantragen. Nur für Hausangestellte – zumeist sogenannte
       Dienstmädchen – gilt diese Regelung auch weiterhin nicht. Das hat am Montag
       das Oberste Gericht der autonomen südchinesischen Finanzmetropole
       entschieden.
       
       Von Anfang an werde den ausländischen Hausangestellten klargemacht, dass
       sie nur zum Arbeiten nach Hongkong kommen dürfen und nicht, um sich
       niederzulassen oder gar Familienangehörige nachzuholen, urteilte das
       Gericht. Die Arbeitskräfte wüssten, worauf sie sich einlassen.
       
       Arbeitsrechtorganisationen gehen davon aus, dass derzeit rund 300.000
       zumeist philippinische, indonesische oder vietnamesische Frauen in der
       7-Millionen-Einwohner Metropole leben. Die meisten von ihnen kümmern sich
       um Haushalte und Kinder wohlhabender Hongkonger. Auch im Pflegebereich sind
       viele von ihnen beschäftigt. Sie bilden seit vielen Jahren das Rückgrat im
       Hongkonger Sozialsystem.
       
       ## 
       
       Doch werden sie von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern oft miserabel
       behandelt. Immer wieder kommt es zu Misshandlungen und Übergriffen. Bis zu
       18 Stunden am Tag müssen einige von ihnen arbeiten. Doch steht ihnen
       gesetzlich nur ein freier Tag in der Woche zu. Auch die Bezahlung von
       umgerechnet 400 Euro im Monat ist im Vergleich zu der ihrer Hongkonger
       Mitmenschen schlecht. Die frühere britische Kronkolonie ist eine der
       teuersten Städte der Welt.
       
       Geklagt hatte die Philippinerin Evangeline Vallejos Banao, die seit 27
       Jahren in Hongkong lebt und arbeitet und zudem Mutter von fünf Kindern ist.
       2011 hatte ihr ein Gericht Recht gegeben, dass sie nach so vielen Jahren
       Anspruch auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hat. Das Urteil wurde
       jedoch auf Initiative der Hongkonger Regierung in einem Berufungsverfahren
       aufgehoben und dies jetzt letztinstanzlich bestätigt. Die Regierund
       fürchtet, die ausländischen Hausangestellten könnten mit einem Wahlrecht
       mehr Rechte erhalten.
       
       25 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Felix Lee
       
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