# taz.de -- Zivilgesellschaftliche Forderungen: Mehr Einfluss auf Forschung
> Umweltverbände fordern eine bessere Einbindung der Zivilgesellschaft bei
> der Forschungsplanung. Das Praxiswissen der Gesellschaft dürfe nicht
> ignoriert werden.
(IMG) Bild: Kllimaforschung: Gerade bei Forschungsvorhaben zu aktuellen Fragen sollte die Zivilgesellschaft eingebunden sein
BERLIN taz | Von der staatlichen Forschungsförderung soll jährlich „eine
Milliarde Euro mehr für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung“
bereitgestellt werden. Dies ist eine von zehn Forderungen, die die
„[1][Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende“] auf ihrer Konferenz
Ende vergangener Woche in Berlin erhoben hat.
Vorgestellt wurden die „Zivilgesellschaftlichen Forderungen an die
Wissenschafts- und Forschungspolitik“ von den Präsidenten der drei
Umweltorganisationen Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund (Nabu).
Generell wird „mehr Partizipation der Zivilgesellschaft in der
Wissenschaft“ durch deren Beteiligung bei der „Formulierung von
Forschungsfragen und -programmen“ und in den Gremien von öffentlich
finanzierten Wissenschaftseinrichtungen verlangt. Weiterhin solle ein
„Wissenschaftsforum“ und ein „Forschungsfonds der Zivilgesellschaft“
eingerichtet werden. Auch das Praxiswissen der Gesellschaft solle stärker
in die Wissenschaft einfließen.
Weitere Forderungen betreffen den „freien Zugang zu Forschungsergebnissen“
und eine ausreichende Ausstattung der Hochschulen, vor allem durch Erhöhung
der Grundmittelquote. Dem Bündnis gehören neben den Umweltverbänden 13
weitere Nichtregierungsorganisationen an.
Auf der Tagung wurde von Vertretern des Bundesforschungsministeriums und
der Technik-Akademie Acatech das Engagement der Zivilgesellschaft für
Veränderungen in den Wissenschaften begrüßt und Angebote zur Kooperation
ausgesprochen. Karl-Eugen Huthmacher, Abteilungsleiter „Zukunftsvorsorge“
im BMBF, verwies darauf, dass sein Haus seit 2005 die Mittel für
Nachhaltigkeitsforschung auf jetzt 450 Millionen Euro (2013) verdoppelt
habe.
Hinzu kämen weitere 430 Millionen Euro an institutionellen Mitteln für
Nachhaltigkeitsprojekte. „Wir sind also durchaus nah an der
Nachhaltigkeits-Milliarde“, so Huthmacher.
Den Vertretern der Zivilgesellschaft empfahl er, sich der Wissenschaft
weniger über Strukturdebatten anzunähern, sondern über ihre Kompetenz zu
konkreten Zukunftsthemen. Sein Ministerium entwickle gerade die neuen
Forschungsschwerpunkte Energiewende, Zukunftsstadt und „Green Economy“.
Hier seien Kooperationen mit der Zivilgesellschaft sehr erwünscht.
7 Jun 2013
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## AUTOREN
(DIR) Manfred Ronzheimer
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