# taz.de -- Neuer Stress für de Maiziére: Jetzt auch noch ein Flugzeug
       
       > Bei der Zulassung des neuen Airbus-Transportflugzeugs für die Bundeswehr
       > gibt es erneut Probleme. Immerhin soll jetzt die Pannen-Drohne Euro Hawk
       > verkauft werden.
       
 (IMG) Bild: Immer Stress mit den Verträgen: Verteidigungsminister Thomas de Maiziére (CDU).
       
       BERLIN dpa/afp | Das Verteidigungsministerium kämpft nach einem
       Spiegel-Bericht mit massiven Problemen bei der Zulassung des neuen
       Airbus-Transportflugzeugs A400M. Grund dafür seien offenbar Fehler im
       Kaufvertrag für den Truppentransporter, der 2003 von der rot-grünen
       Bundesregierung abgeschlossen wurde, [1][schreibt das Nachrichtenmagazin]
       unter Berufung auf ihm vorliegende geheime Unterlagen.
       
       Damals habe die Regierung mit dem Hersteller Airbus Military ein neues,
       europäisches Zulassungsverfahren für das Flugzeug festgelegt, das mit den
       Vorschriften der Bundeswehr kaum vereinbar sei. Das Ministerium bestreite,
       dass beim Vertragsabschluss für den A400M Fehler gemacht wurden.
       
       Der Spiegel berichtet weiter, um den damaligen Fehler zu korrigieren, plane
       de Maizière zunächst die Schaffung einer „virtuellen Luftfahrtbehörde“ mit
       400 Beamten für die militärische Zulassung des Transportflugzeugs.
       Allerdings komme dies nicht schnell genug voran. Das stelle
       Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) vor Probleme, weil die
       ersten Serienmaschinen bald an die Bundeswehr ausgeliefert würden, sie aber
       ohne militärische Zulassung nicht fliegen dürften.
       
       Das Verteidigungsministerium versuche sich deshalb mit einem Notkonstrukt
       zu behelfen. Es hat dem Bericht zufolge im vergangenen Monat beschlossen,
       die notwendigen Prüfungen für die Muster- und Stückzulassung an die
       spanische „Generaldirektion für Rüstung und Material“ mit Sitz in Madrid zu
       delegieren. Das Ministerium habe solche „Überlegungen“ bestätigt,
       Luftverkehrsrechtler hielten diese für bedenklich.
       
       ## Euro-Hawk vor Verkauf
       
       Zugleich wurde bekannt, dass das Verteidigungsministerium einem
       Zeitungsbericht zufolgeden Verkauf der Aufklärungsdrohne Euro Hawk an die
       USA prüft. Die Zeitung [2][Bild am Sonntag] zitierte aus einem internen
       Bericht vom 24. Mai, in dem das Ministerium einen Verkauf der Drohne an die
       Weltraumbehörde NASA oder die US-Luftwaffe anregt. Demnach endet
       voraussichtlich im September die Erprobung, danach gehen Drohne,
       Bodenstationen und Ersatzteile „in das Eigentum der Bundeswehr über“.
       
       Mit einem hohen Erlös rechnet das Ministerium der Zeitung zufolge aber
       nicht. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) muss sich ab Montag
       dem Untersuchungsausschuss des Bundestags zur Drohnenaffäre stellen. Der
       Minister hatte das Euro-Hawk-Projekt im Mai wegen der fehlenden Zulassung
       für den deutschen Luftraum stoppen lassen - nachdem Investitionen von mehr
       als 500 Millionen Euro getätigt worden waren. Die Opposition wirft ihm vor,
       früher als bislang angegeben vom Ausmaß der Probleme mit der Drohne gewusst
       zu haben.
       
       21 Jul 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/neues-debakel-fuer-de-maiziere-massive-probleme-beim-a400m-a-912219.html
 (DIR) [2] http://www.bild.de/politik/inland/euro-hawk/bundeswehr-will-drohne-an-nasa-verscherbeln-31423004.bild.html
       
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