# taz.de -- Der taz-Wahlcheck (5): Mutti macht das schon
       
       > Die Parteien treten mit unterschiedlichen Positionen zur Wahl an.
       > Wirklich? Die taz hat die Programme thematisch durchforstet. Diesmal:
       > Steuern und Finanzen.
       
 (IMG) Bild: Glückauf, Genossen: Die SPD will eine Vermögenssteuer
       
       CDU/CSU: Die Union setzt auf Dialektik. Sie will Staatsschulden abbauen,
       auf Steuererhöhungen verzichten, gleichzeitig aber dutzende Milliarden Euro
       neu ausgeben. Etwa für die Beseitigung der kalten Progression. Wie das
       gehen soll? Mutti macht das schon.
       
       SPD: Die SPD will Wohlhabende zur Kasse bitten, um einen besseren Staat zu
       finanzieren. Steinbrück und Co. planen eine Vermögenssteuer, einen höheren
       Spitzensteuersatz und Aufschläge auf Erbschafts- sowie Abgeltungssteuer.
       Glückauf, Genossen!
       
       FDP: Mit uns niemals Steuererhöhungen! Diesen Schwur leistet die FDP und
       will eine Steuerbremse in der Verfassung verankern. Stattdessen verspricht
       sie wie die Union leichte Steuersenkungen und die Abschaffung des Soli
       (Kosten: 13,5 Milliarden Euro).
       
       Grüne: Vermögensabgabe für Millionäre, mehr Steuern für Spitzenverdiener,
       Entlastungen für Niedrigverdiener und Familien mit Kindern: Die Grünen
       haben ein ambitioniertes Finanzkonzept ausgetüftelt, das alle ihre
       Versprechen finanziert. Respekt.
       
       Linkspartei: Reichtum ist teilbar, sagt die Linke. Vermögenssteuer für
       Millionäre, mehr Erbschaftssteuer plus Reichensteuer. Der Staat bekommt von
       jedem Euro, der über einer Million Einkommen liegt, 75 Cent. Fazit:
       Seriösere Gegenfinanzierung als bei der Union.
       
       Piraten: Sagen wir: interessant. Die Piraten wollen ein Sockeleinkommen für
       alle, das später in ein bedingungsloses Grundeinkommen mündet. Das Geld
       soll etwa die Anhebung aller Mehrwertsteuersätze auf 19 Prozent einspielen.
       Viele Details unklar.
       
       Fazit: Viele Schnittmengen bei Rot-Rot-Grün. Das Bündnis könnte die
       chronische Unterfinanzierung des Staates fair beenden. Ach ja, ist ja
       verboten. Große Koalition? Würde sich flott einig. Merkel hätte mit etwas
       höherem Spitzensteuersatz kein Problem.
       
       24 Jul 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrich Schulte
       
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