# taz.de -- Der taz-Wahlcheck (11): Mehr Internet wollen irgendwie alle
       
       > Die Parteien treten mit unterschiedlichen Positionen zur Wahl an.
       > Wirklich? Die taz hat die Programme thematisch durchforstet. Diesmal:
       > Netzpolitik.
       
 (IMG) Bild: Merkel verschläft die Netzpolitik, obwohl sie in ihrem eigenen Interesse ist
       
       CDU/CSU: Bei der CDU gibt es vor allem Allgemeinplätze: Internet soll
       schneller werden, weil es wichtig ist für Wachstum und Wirtschaft.
       Ansonsten spricht sie sich als einzige Partei klar für mehr
       Datenspeicherung und staatliche Überwachung aus.
       
       SPD: Netzausbau will auch die SPD. Dennden Zugang zum Netz sieht sie
       „zuallererst“ als demokratisches Bürgerrecht. Ansonsten will sie eine
       Urheberrechtsreform und die Kreativen schützen – im „Einklang mit digitalen
       Nutzungspraktiken.“
       
       FDP: Die FDP versucht, sich als neue Internetpartei zuprofilieren und
       widmet sich vielen Streitpunkten: Sie spricht sich klar für eine
       Urheberrechtsreform zugunsten der Kreativen und gegen die von der Union
       propagierte anlasslose Datenspeicherung aus.
       
       Grüne: Außer den Piraten hat sich keiner so intensiv und realistisch mit
       Netzpolitik befasst wie die Grünen: Sie wünschen sich vor allem mehr
       Offenheit vom Staat, aber mehr Datenschutz für Bürger. Außerdem werden
       öffentliche, kostenlose WLANs gefordert.
       
       Linkspartei: Urheberrechtsreform? Haben auch die Linken im Programm, aber
       möglichst offen und eher nutzer- als urheberfreundlich. Außerdem wollen sie
       sich für eine Förderung unabhängiger Netzkultur einsetzen, Stichworte:
       Blogger und freie Software.
       
       Piraten: Netzpolitik ist für die Piraten ein klares Heimspiel:
       Selbstbewusst fordern sie als einzige Partei die Einstellung laufender
       staatlicher Überwachungsprojekte und die Legalisierung der Privatkopie
       (sprich: Kopien geschützter Werke für persönlichen Gebrauch).
       
       Fazit: Mehr Internet wollen irgendwie alle, aber bei konkreten Themen wie
       staatlicher Überwachung und Urheberrecht geht es querbeet. Die CDU glänzt
       durch Desinteresse, während Grüne, Linke und Piraten netzpolitisch fast
       zusammen regieren könnten.
       
       14 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharin Tai
       
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