# taz.de -- Krise im Kongo: Vorwürfe nach Bombenbeschuss
       
       > Tote und Verletzte bei Beschuss Gomas. Kongo: Ruanda war's. Ruanda: Kongo
       > war's. Die UNO dagegen macht die M23-Rebellen verantwortlich.
       
 (IMG) Bild: Eine Kirche mit Einschusslöchern in Goma am Donnerstag.
       
       BERLIN taz | Der UN-Sicherheitsrat hat sich am Donnerstagabend nicht auf
       eine Verurteilung der jüngsten Gewaltakte in der Demokratischen Republik
       Kongo verständigen können. Widerspruch des nichtständigen Ratsmitglieds
       Ruanda verhinderte eine Annahme eines von Frankreich vorgelegten
       Erklärungsentwurfs, der Angriffe der Rebellenbewegung M23 (Bewegung des 23.
       März) auf die Provinzhauptstadt Goma verurteilt hätte. Ruanda verlangte
       vergeblich, neben der M23 auch Kongos Regierung zum Gewaltverzicht
       aufzufordern, meldete die Nachrichtenagentur Reuters.
       
       Zuvor waren am Donnerstag nach amtlichen Angaben fünf Menschen getötet und
       zwölf verletzt worden, als mehrere Bomben in Goma einschlugen.
       UN-Beobachter gehen davon aus, dass die M23-Rebellen Goma von ihren
       Stellungen rund 15 Kilometer nördlich der Stadt beschoss, nachdem
       Bodentruppen der Regierungsarmee gegen sie eine Offensive gestartet hatten.
       Die M23 bestreitet das.
       
       Ruandas Verteidigungsministerium warf Kongos Armee vor, „absichtlich“
       ruandisches Gebiet beschossen zu haben. Eine Granate sei im ruandischen Ort
       Bugu „in einem bebauten städtischen Gebiet“ gelandet, hieß es am späten
       Donnerstag.
       
       Kongos Regierungssprecher Lambert Mende machte am Freitag Nachmittag Ruanda
       für den Beschuss Gomas verantwortlich. „Die meisten“ der elf Geschosse, die
       die Stadt trafen, seien „von ruandischem Gebiet“ gekommen.
       
       Die Kämpfe bei Goma dauerten am Freitag an. Augenzeugen zufolge nahm die
       Armee eine wichtige Kommunikationsstellung der Rebellen ein. Erstmals
       eröffneten UN-Einheiten das Feuer auf Rebellenstellungen.
       
       Die Eskalation stellt die erste schwere Herausforderung für den neuen Chef
       der UN-Mission im Kongo (Monusco) dar, den Deutschen Martin Kobler. Dieser
       hatte letzte Woche seine Arbeit aufgenommen und Goma besucht. Er ließ sich
       beim Spaziergang durch Gomas Straßen fotografieren – was er jetzt wohl
       nicht mehr tun würde.
       
       23 Aug 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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