# taz.de -- Werberat rügt „Neue Nordhäuser Zeitung“: Die Neue kommt sexistisch
       
       > Eine Regionalzeitung wirbt mit einem diskriminierenden Desktophintergrund
       > und wird vom Werberat gerügt. Nun zeigt sich das Onlineportal bockig.
       
 (IMG) Bild: Sexismus für den Desktop.
       
       BERLIN taz | Sexismus in der Werbung ist ein alter Hut. Sexismus als
       Desktophintergrund zum Herunterladen ist ungewohnt. „Die Neue. Kommt
       schneller als die Alte, ist besser gebaut und macht, was man ihr sagt.“
       
       So wirbt die [1][nur online erscheinende] Lokalzeitung Neue Nordhäuser
       Zeitung (NNZ) auf ihrem Portal. Diesen [2][Sexismus fand auch der
       Werberat], der Selbstkontrollinstanz der Werbewirtschaft, nicht so cool
       [3][und rügte die Onlineplattform].
       
       Doch eine Rüge an sich ist folgenlos. Denn außer der öffentlichen
       Anprangerung passiert nichts. Trotzdem ziehen nach einer Rüge des Rates die
       meisten Unternehmen die kritisierten Anzeige zurück. Anders die NNZ.
       
       Die Neue macht wohl doch nicht, „was man ihr sagt“. Die NNZ zeigt sich auf
       den Hinweis uneinsichtig. [4][Der Bildschirmhintergrund steht immer noch
       online]. Eine Stellungnahme verweigert die Zeitung . Ganz schön bockig „die
       Neue“.
       
       Dabei gibt es im Fall der Neuen Nordhäuser Zeitung eigentlich noch nicht
       einmal eine „Alte“, auf die man sich beziehen könnte. Die Neue ist und war
       eigentlich die Einzige: Das Onlineportal existiert seit dem Jahr 2000. Eine
       direkte, gedruckte Vorgängerzeitung gab es nie, lediglich eine Nordhäuser
       Zeitung, die während der Nazizeit verboten wurde – wie so viele andere
       Zeitungen schließlich auch – und die nach der Wende nochmals sechs Jahre
       lang erschien. Diese Zeitung hat aber, bis auf den Namen, nicht viel mit
       dem thüringischen Online-Newsportal zu tun.
       
       Sexismus in der Werbung ist leider ein beliebtes Mittel. Im vergangenen
       Jahr waren über ein Drittel aller beim Werberat eingereichten Mängelungen
       Sexismusbeschwerden. Das waren so viele, wie nie zuvor. Insgesamt 112
       Unternehmen wurde vorgeworfen, Frauen zu diskriminierten oder zu
       beleidigten. Davon rügte der Presserat [5][allerdings nur sechs].
       
       5 Sep 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.nnz-online.de/
 (DIR) [2] /!122984/
 (DIR) [3] http://www.werberat.de/content/sexistische-motive-lieferservice-und-onlineblatt-werben-frauenfeindlich
 (DIR) [4] http://www.nnz-online.de/service/hintergruende.php
 (DIR) [5] http://www.werberat.de/content/bevoelkerung-nutzt-beschwerdeangebot-der-wirtschaft-werberat-erhielt-915-proteste-gegen-479
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anika Maldacker
 (DIR) Svenja Bednarczyk
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Sexismus
 (DIR) Werbung
 (DIR) Rügen
 (DIR) Diskriminierung
 (DIR) Zeitung
 (DIR) Werbung
 (DIR) Leserkommentare
 (DIR) Sexismus
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Sexismus
 (DIR) Sexismus
 (DIR) Sexismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Debatte über sexistische Werbung: Buhrufe und Erziehungsversuche
       
       Das Kreuzberger Bezirksparlament diskutiert über ein Verbot von
       sexistischer Werbung. Eingeladen ist dazu eine Pinkstinks-Aktivistin und
       die Chefin des Werberats.
       
 (DIR) Beiträge in Online-Foren von Zeitungen: Presserat will Regeln festlegen
       
       Kommentare im Netz sollen künftig wie Leserbriefe behandelt werden, so der
       Presserat. Beleidigungen etwa müssten demnach vorab oder zeitnah gelöscht
       werden.
       
 (DIR) sonntaz-Streit: Sexistische Werbung verbieten?
       
       Keine Brüste, keine Waschbrettbäuche: In Berlin fordern Politiker ein
       Verbot sexistischer Werbung. Aber löst das überhaupt das Problem?
       
 (DIR) Veranstaltung in Berlin: Kein #Aufschrei auf Papier
       
       „Rassismus und Sexismus abbloggen“: Bei einer Veranstaltung der Friedrich
       Ebert Stiftung kamen die alten Medien schlecht weg.
       
 (DIR) Kommentar Sexismus: Auch nackte Ironie braucht Regeln
       
       Wie weit darf die Körperlichkeit in der Werbung gehen? Die Aktivistinnen
       von Pinkstinks fordern, was längst fällig war: feste Kriterien.
       
 (DIR) Schlechte Reklame: Pinkstinks gegen sexistische Werbung
       
       Aktivistinnen ziehen die rote Karte – und übergeben dem Deutschen Werberat
       eine Petition gegen geschlechtsdiskriminierende Werbung.
       
 (DIR) Demo gegen Sexismus: „Ein ganz limitiertes Frauenbild“
       
       Sexistische Werbung vermittelt Kindern falsche Rollenbilder, sagt Stevie
       Schmiedel, Vorsitzende des Vereins Pinkstinks.