# taz.de -- Klimaschutz-Studie: Weltrettung ist bezahlbar
       
       > Das Zwei-Grad-Ziel ist erreichbar. Dafür muss aber einer Studie zufolge
       > schnell gehandelt werden – inklusive unterirdischer CO2-Speicherung.
       
 (IMG) Bild: Wird man diesen Eisberg doch noch vorm Schmelzen retten können?
       
       BERLIN taz | Das Ziel, die Erwärmung der Erdatmosphäre bis zum Jahr 2100
       auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, kann nach einer neuen [1][Studie] noch
       erreicht werden – allerdings nur, wenn ein paar kleine klimapolitische
       Wunder geschehen.
       
       Um das weltweit vereinbarte „Zwei-Grad-Ziel“ noch zu schaffen, müssten
       global schnell wirksame Klimaverträge geschlossen und alle verfügbaren
       Technologien eingesetzt werden, erklärten am Donnerstag Forscher des
       Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Präsident des
       Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth. Zudem müsste mittelfristig der
       Preis für Kohlendioxid weltweit zwischen 20 und 50 Dollar pro Tonne
       betragen.
       
       Berechnet haben die Forscher am PIK unter der Leitung des Klimaökonomen
       Ottmar Edenhofer, wie sich eine weitere Verzögerung der
       UN-Klimaverhandlungen auswirkt. Das Fazit: Wenn echter Klimaschutz erst
       nach 2030 beginnt, wird die Temperatur um 0,4 Grad mehr klettern als mit
       schnellen Maßnahmen – und er wird deutlich teurer werden.
       
       „Mit umfassenden Emissionsreduzierungen ab 2015 und voller Verfügbarkeit
       von Technologien gibt es dagegen eine gute Chance, das Zwei-Grad-Ziel zu
       erträglichen ökonomischen Kosten zu erreichen“, heißt es in der Studie, die
       nächste Woche veröffentlicht wird. Diese Kosten belaufen sich nach
       Schätzungen von Wissenschaftlern auf etwa ein Prozent des globalen
       Bruttosozialprodukts. Kommt Klimaschutz erst nach 2030, steigen demnach
       allerdings die Kosten rapide an. Diese Methoden kalkulieren die reinen
       Ausgaben für Klimaschutzmaßnahmen und keine vermiedenen Kosten.
       
       Für UBA-Chef Flasbarth gibt es nach dieser von ihm beauftragten Studie,
       „überhaupt keinen Grund, in den Anstrengungen zum Klimaschutz nachzulassen,
       weder aus Sorglosigkeit noch aus Fatalismus“. Die Studie bestätige auch
       eine andere Meinung des UBA: Dass nämlich mittelfristig der Sektor der
       Stromerzeugung leichter vom Kohlenstoff zu entwöhnen sei als die Bereiche
       Bauen und Verkehr.
       
       Ob die Atomkraft weltweit ein bisschen mehr oder weniger ausgebaut werde
       oder in welchem Tempo Wind und Solar wachsen, sei global nicht so
       entscheidend – im Gegensatz dazu sei es aus ökonomischen Gründen viel
       wichtiger, die Energieeffizienz zu steigern und auch die umstrittene
       Verklappung von CO2 im Boden anzuwenden. Ohne diese CCS-Technik (Carbon
       Capture and Storage) und mit schwacher Klimapolitik, läge die Erderwärmung
       „um fast 0,5 Grad" höher.
       
       12 Sep 2013
       
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 (DIR) [1] http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/delaying-climate-policy-would-triple-short-term-mitigation-costs
       
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 (DIR) Bernhard Pötter
       
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