# taz.de -- Kampf gegen Winterspiele 2022: Grüne wollen Olympia nicht mehr
       
       > Die Partei kämpft geschlossen gegen Münchens Bewerbung um die
       > Winterspiele. Beim letzten Anlauf hatte sie sich die Grünen darüber
       > völlig zerstritten.
       
 (IMG) Bild: Die Brezn schmeckt den Grünen nicht.
       
       MÜNCHEN taz | Die Grünen in Bayern wollen diesmal geschlossen gegen eine
       erneute Olympia-Bewerbung für 2022 auftreten. Die Stadtversammlung der
       München beschloss Donnerstagabend bei nur zwei Gegenstimmen eine
       Unterstützung des „Nolympia“-Bündnisses, auch im Landtagswahlprogramm hatte
       sich die Öko-Partei gegen Olympia positioniert.
       
       Noch bei der Bewerbung für die Winterspiele 2018 hatten sich die Grünen
       gespalten präsentiert. Die Fronten verliefen quer zur üblichen Spaltung in
       einen linken und rechten Parteiflügel. Der Landesverband, darunter darunter
       der Realo Dieter Janecek, und die Stadtversammlung kritisierten das
       Projekt. Die Stadtratsfraktion und Teile der Bundes-Grünen, darunter der
       linke Münchner Stadtverordnete Siegfried Benker und Parteichefin Claudia
       Roth, standen hinter der Bewerbung. Roth saß sogar im Kuratorium der
       Bwerbungsgesellschaft.
       
       Auf einem Bundesparteitag folgte die Kehrtwende: Der heutige Fraktionschef
       der Bayern-Grünen, Ludwig Hartmann, setzte gegen den Widerstand von Claudia
       Roth ein Nein zur Olympiabewerbung durch. Damit stand die Ratsfraktion
       plötzlich ganz alleine auf Seite der Befürworter, gebunden durch den
       Kooperationsvertrag mit Christian Udes SPD.
       
       Der bezog sich jedoch nur auf die Bewerbung für 2018, weshalb sich für 2022
       auch die Stadtrats-Grünen gegen eine Bewerbung stellen können. „Wir wollen
       Partei und Fraktion auf eine einheitliche Linie bringen“, sagt der Münchner
       Fraktionschef Florian Roth. Der Vorsitzende der Stadt-Grünen, Sebastian
       Weisenburger, sekundiert: „Es gibt eine klare Mehrheit gegen die Spiele.“
       
       ## München ist attraktiv genug
       
       Die missglückte Bewerbung für 2018 sei enttäuschend gewesen, das Ergebnis
       ernüchternd. „Nur weil eine Bewerbung einmal sinnvoll war, heißt das nicht,
       dass sie es immer ist“, sagt Florian Roth. Allein bei der Bewerbung sei die
       Stadt auf 4,1 Millionen Euro sitzen geblieben. Von der Argumentation, die
       Spiele würden die Wirtschaft ankurbeln, hält Roth nichts: Dass immer mehr
       Bewohner und Touristen nach München kämen, zeige, dass die Stadt jetzt
       schon attraktiv genug sei.
       
       Am 10.November stimmen in den geplanten Spielstätten München,
       Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Berchtesgaden die Bürger über eine
       mögliche Bewerbung ab. Auch das habe die Situation im Stadtrat entspannt,
       sagt Roth, denn die Entscheidung träfen jetzt die Wähler, nicht die
       Fraktionen. Doch er bemängelt, dass dem Bürgerentscheid nur ein Flyer mit
       den Pro-Argumenten beigelegt wird, keiner mit Gegenargumenten. Das Bündnis
       „Nolympia“, dem auch die Grünen jetzt angehören, will deshalb die
       Kritikpunkte mit Plakaten und Wahlständen ans Volk bringen.
       
       11 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) K. Antonia Schäfer
       
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