# taz.de -- Podiumsdiskussion zur Zukunft Sachsens: Rechte Visionen willkommen
       
       > Die Landeszentrale für politische Bildung lädt die NPD zur
       > Podiumsdiskussion „Sachsen 2030“. Die demokratischen Parteien wollen
       > trotzdem teilnehmen.
       
 (IMG) Bild: Islamfeindlich: die NDP beim Protest gegen den Moscheebau in Leipzig.
       
       LEIPZIG taz | Unter dem Titel „Schneller, höher, älter – Sachsen 2030“
       haben die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen, der Sächsische
       Kultursenat und das Dresdner Hygiene-Museum am 20. November eine Tagung
       geplant.
       
       Diskutiert werden soll über den demografischen Wandel im Freistaat. Zur
       abschließenden Podiumsdiskussion sind Vertreter aller Parteien aus dem
       Sächsischen Landtag nach Dresden geladen – auch die NPD.
       
       Im [1][Interview mit dem Onlineradiosender detektor.fm] verteidigte der
       Leiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank
       Richter, das Vorgehen: Er halte nichts von „Tabuisierung und
       Exkommunikation“ der NPD, das habe in der Vergangenheit auch nicht
       geholfen.
       
       Ein Tabubruch wäre die Teilnahme der NPD in der Tat. Als die rechtsextreme
       Partei 2004 erstmals in den Sächsischen Landtag einzog, haben alle übrigen
       Parteien eine Zusammenarbeit mit der NPD kategorisch ausgeschlossen. Kein
       Abgeordneter der demokratischen Parteien nimmt an außerparlamentarischen
       Veranstaltungen teil, zu denen auch ein NPD-Vertreter eingeladen ist.
       
       Jetzt droht diese sächsischen Doktrin zu kippen. Der demokratiepolitische
       Sprecher und Landtagsabgeordnete der Grünen, Miro Jennerjahn, erklärte
       gegenüber der taz, alle demokratischen Fraktionen hätten sich auf eine
       Teilnahme an diesem Podium verständigt. Weil eine Absage der Veranstaltung
       die schlechtere Alternative sei, bliebe nur eine Möglichkeit: „Wir werden
       zeigen, wer für die Zukunft Sachsens die besten Konzepte hat“, sagt
       Jennerjahn.
       
       Kerstin Köditz, Landtagsabgeordnete der Linken, hält die Einladung der NPD
       indes für ein fatales Signal: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand
       von uns auf dem Podium sitzt.“ Rechten Positionen dürfe keinerlei Raum
       gegeben werden.
       
       10 Nov 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://detektor.fm/politik/mit-der-npd-ins-jahr-2030-sachsen-diskutiert-den-demografischen-wandel/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jennifer Stange
       
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