# taz.de -- Planschen im Tierpark: SPD: Wasser bei die Elefanten!
       
       > Fraktionschef Raed Saleh hat eine Idee zur Rettung des defizitären
       > Tierparks: Die Bäderbetriebe sollen ein Spaßbad hineinbauen.
       
 (IMG) Bild: Könnte (fast) Realität werden: Schwimmen mit Elefanten.
       
       Ein Hallenbad soll den Tierpark in Friedrichsfelde für Besucher attraktiver
       machen und aus den roten Zahlen holen. Das hat am SPD-Fraktionschef Raed
       Saleh Montag vorgeschlagen. Die Berliner Bäderbetriebe sähen in der
       Umgebung des Tierparks ohnehin Bedarf für ein Bad. So sollten
       Synergieeffekte für die Zoo Berlin AG und die Bäderbetriebe erzielt werden,
       erklärte Saleh.
       
       „Wir finden das toll und sind für alles offen“, sagte am Montag Annett
       Sonnenberg, die Marketingleiterin der Bäderbetriebe. Zusätzlich zu einem
       Freizeit- und Erlebnisbad kämen auch Lodges zum Übernachten auf dem Gelände
       in Betracht.
       
       Im Unterschied zum Zoo, der sogar Überschüsse erwirtschaftet, muss der
       Tierpark vom Land subventioniert werden: Im Doppelhaushalt 2014/15 sind
       jeweils 6,2 Millionen Euro an Zuschüssen veranschlagt. Die Zukunft des
       Tierparks ist umstritten und war ein Grund für den Personalwechsel an der
       Spitze: Der Vertrag des bisherigen Chefs Bernhard Blaszkiewitz läuft Ende
       Juni aus, auf ihn folgt der derzeitige Direktor des Zoos in München,
       Andreas Knieriem.
       
       Nicht infrage gestellt werden solle die Existenz des Tierparks, so Saleh.
       „Wir wollen an beiden Standorten festhalten.“ Aber dass etwas passieren
       müsse, sei klar. Es liege ein Konzept des Tierparks vor, das Gelände mit 82
       Millionen Euro attraktiver zu machen, unter anderem mit einer Schwebebahn.
       Das hält der parlamentarische Geschäftsführer und Finanzexperte der
       SPD-Fraktion, Torsten Schneider, weder bei der SPD noch bei anderen
       Fraktionen für durchsetzbar.
       
       Bei einem ohnehin benötigten Hallenbad – eher Spaß- denn Sportbad – soll
       das anders sein. Platz sei genug auf dem Areal von Europas größtem
       Tierpark, so die Genossen. „Wenn ich mit den Kindern da bin, sind die
       eingeschlafen, bevor sie das erste Tier gesehen haben“, lästerte Saleh.
       
       Mit dem künftigen Tierparkdirektor Knieriem habe man die Idee noch nicht
       besprochen. „Ich glaube aber nicht, dass er sich einem so innovativen
       Vorschlag verschließt“, sagte Schneider. Dem Bäderbetriebe-Chef Ole Bested
       Hensing wolle man die Gelegenheit geben, sein Konzept von mehr Spaß- und
       Wellnessbädern an einem oder zwei Standorten zu verwirklichen.
       
       ## CDU nicht abgeneigt
       
       Auch der Koalitionspartner CDU zeigt sich offen für den Vorschlag. „Alles,
       was den Tierpark attraktiver macht, sollte geprüft werden“, sagte der
       tierschutzpolitische Sprecher, Alexander Herrmann, am Montag. Er verwies
       auf den Erfolg des Bads in Lübbenau (Spreewald), wo Pinguine und Menschen
       durch eine Scheibe getrennt nebeneinander schwimmen. „Allerdings muss die
       Idee in ein Gesamtkonzept für den Tierpark passen“, mahnte Herrmann. Er
       persönlich sähe es lieber, wenn ein Spaßbad am Rand gebaut würde und nicht
       mitten im Park. „Das spricht ja andere Zielgruppen an.“
       
       SPD wie CDU distanzierten sich erneut vom Vorschlag des Bäderchefs Hensing,
       reihenweise Bäder zu schließen und dafür einzelne neue zu bauen. „Dass wir
       den Tierpark für die Zukunft fit machen wollen, darf nicht zulasten des
       breiten Schwimmangebots in den Kiezen gehen“, so Herrmann. Um die
       Bäderpolitik wird es auch auf der SPD-Fraktionsklausur Ende Januar gehen.
       
       16 Dec 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
 (DIR) Antje Lang-Lendorff
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Wowereit
 (DIR) Tierschutz
       
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