# taz.de -- Kommentar Manipulation beim ADAC: Der gelbe Teufel
       
       > Der Automobilklub ADAC hat mit manipulierten Abstimmungszahlen sein Image
       > stark beschädigt. Mehr Transparenz könnte die Folge sein.
       
 (IMG) Bild: In Verruf geraten: ADAC-Preis „Gelber Engel“.
       
       Einen „Gelben Engel“ hat der ADAC für das beste Auto verliehen. Jetzt hat
       der Autoklub deshalb den Teufel an der Hacke. Die [1][Manipulation der
       Teilnehmerzahl an der Abstimmung] mag für sich genommen marginal
       erscheinen. Solange man kein Autofan und Markenfetischist ist, kann es
       einem wurscht sein, ob da nun ein Volkswagen, ein BMW oder ein Mercedes
       gewonnen hat.
       
       Wer sich aber für Macht und Manipulation interessiert, den macht diese
       gefälschte Wahl hellwach. Denn damit zerkratzt sich der größte Verein
       Deutschlands selbst das polierte Image ab.
       
       Was Umweltschützer in Jahrzehnten nicht geschafft haben, das besorgt der
       ADAC jetzt selbst. Wenn schon bei der Autowahl getrickst worden ist, wie
       steht es dann um die Autotests? Sind die Versicherungsleistungen wirklich
       so günstig, die Reiseführer so gut?
       
       Die Basis eines jeden Dienstleisters ist Vertrauen. Es ist dem ADAC
       bemerkenswert lange gelungen, sich als freundlichen Pannenhelfer ohne
       eigene finanzielle Interessen darzustellen, der dafür sorgt, dass wegen
       eines Motorschadens verzweifelte Mütter und Väter wieder glücklich werden.
       
       Doch dieses Image ist eine Schimäre. Der ADAC ist ein
       Wirtschaftsunternehmen mit Tausenden Mitarbeitern und einem
       undurchsichtigen Firmengeflecht, über dessen Interna kaum etwas an die
       Öffentlichkeit dringt. Dieses Konsortium hat faktisch ein Meinungsmonopol
       über die Interessen der Autofahrer errungen und fingert zugleich mit den
       Herstellern herum. Es vertritt eine Verkehrspolitik von vorgestern.
       
       Ein Dinosaurier also. Nein, vom Aussterben ist der Verein deshalb nicht
       bedroht. Aber die über Jahre manipulierte Autowahl könnte dazu führen, dass
       sich dieser Saurier künftig in seine dunkle Wohnhöhle schauen lassen muss.
       Und da drin dürfte es ganz fürchterlich stinken.
       
       19 Jan 2014
       
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 (DIR) Klaus Hillenbrand
       
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