# taz.de -- Öko-Bauern in NRW: Morgen noch Land sehen
       
       > In Nordrhein-Westfalen merken die Landwirte nichts vom Bio-Boom. Sie
       > haben eine Landesvereinigung Ökologischer Landbau gegründet, um das
       > Problem zu beheben.
       
 (IMG) Bild: NRW will alles dafür tun, dass die Bio-Schweinchen sich sauwohl fühlen
       
       DÜSSELDORF dpa | Der Bio-Boom bei Lebensmitteln geht aus Sicht von
       Branchenvertretern an den Öko-Landwirten in Nordrhein-Westfalen vorbei.
       Auch Landesagrarminister Johannes Remmel (Grüne) sagte am Freitag, zwar
       wachse die Zahl der Käufer von ökologischen Erzeugnissen, aber die
       Produktion stagniere. Diese Schere solle durch die jetzt gegründete
       Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ NRW) ein Stück weit
       geschlossen werden.
       
       In der neuen Dachorganisation sind seit Freitag die vier in NRW ansässigen
       Öko-Verbände Biokreis, Bioland, Demeter und Naturland zusammengeschlossen.
       „Wir vertreten rund 1000 Betriebe der etwa gut 1800 in Nordrhein-Westfalen
       wirtschaftenden Öko-Betriebe“, sagte der Vorsitzende der neuen Vereinigung,
       Heinz-Josef Thuneke. Die Gründung der LVÖ NRW drücke auch die wachsende
       Bedeutung des ökologischen Landbaus in Wirtschaft und Gesellschaft aus.
       
       Die Dachorganisation soll den Betrieben künftig mehr Gehör verschaffen.
       Während Naturkostfachhandel und Supermarktketten seit Jahren Zuwächse bei
       Bio-Lebensmitteln hätten, stagniere in NRW die Zahl der
       Landwirtschaftsbetriebe, die auf Öko-Produktion umstellen, kritisierten die
       Branchenvertreter. Neben hohen Produktionsauflagen machten den Betrieben
       vor allem explodierende Pachtpreise zu schaffen.
       
       Die bestehenden Öko-Betriebe würden „zerrieben“ zwischen der Produktion von
       Agroenergie - also der Erzeugung etwa von maisbasiertem Gas oder Rapsdiesel
       - sowie dem Ausbau der Schweine- und Geflügelmast, sagte Thuneke. Das führe
       „zu enorm hohen Pachten“, die von den Biobetrieben nicht erwirtschaftet
       werden könnten. In der LVÖ NRW gelte es, Strategien auszuarbeiten, damit
       auch die Öko-Betriebe „morgen noch Land sehen“.
       
       Auch Minister Remmel sprach von hohem Druck auf die Fläche. Mit Blick auf
       die Internationale Grüne Woche, die noch bis Sonntag in den Berliner
       Messehallen läuft, sagte er, durch die Gründung der neuen Dachorganisation
       gehe ein starkes Signal von Düsseldorf aus.
       
       24 Jan 2014
       
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