# taz.de -- Geschichtsrevisionismus in Ungarn: „Engel Gabriel“ muss warten
       
       > Nach dem Streit über ein Denkmal zur deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg
       > plant die Regierung einen Aufschub. Den jüdischen Gemeinden reicht das
       > nicht.
       
 (IMG) Bild: In Geschichte schlecht aufgepasst: Viktor Orban.
       
       BUDAPEST dpa | Der Streit um ein von der ungarischen Regierung geplantes
       Denkmal zur Erinnerung an die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg geht
       weiter.
       
       Der Verband der Jüdischen Gemeinden hält den von Regierungschef Viktor
       Orban angekündigten Aufschub der Enthüllung für irrelevant. Sie lehnen das
       Projekt nach wie vor grundsätzlich ab, weil es die Geschichte verfälsche.
       
       Am Donnerstag schrieb Orban nach langem Zögern an den Verband, dass der
       laufende Wahlkampf die Debatte verzerre, so dass man diese lieber nach der
       am 6. April geplanten Parlamentswahl fortsetzen solle. Derzeit bestehe die
       Gefahr, „dass wir trotz allerbester Absichten gegenseitig unsere Stimmen
       nicht hören“, schrieb der Premier.
       
       „Nach dem Osterfest, das für uns alle eine Erneuerung bedeutet“, sei der
       Zeitpunkt für einen Dialog geeigneter. Ursprünglich wollte Orban das
       Projekt im Schnellverfahren durchziehen.
       
       Nach Ansicht der jüdischen Gemeinden und zahlreicher Historiker verfälscht
       die Konzeption des Denkmals die Geschichte, da Ungarns Mitverantwortung für
       den Holocaust darin nicht zum Ausdruck komme. Das Projekt soll einen
       deutschen Reichsadler darstellen, der einen „Engel Gabriel“ angreift.
       Dieser symbolisiert das unschuldige Ungarn. Die deutsche Besatzung Ungarns
       begann am 19. März 1944.
       
       20 Feb 2014
       
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