# taz.de -- Kommunalwahl in Bayern: Halb voll oder halb leer?
       
       > Klare Trends bleiben aus. Die CSU gewinnt zwar einige Städte, geht in
       > Nürnberg jedoch unter. Bei der SPD ist es andersrum. Die Grünen legen zu,
       > die FDP schafft sich ab.
       
 (IMG) Bild: Alles Ansichtssache.
       
       MÜNCHEN/NÜRNBERG dpa | Es gibt viele einzelne Sieger bei den bayerischen
       Kommunalwahlen. Aber sowohl für die CSU als auch für die SPD hat der
       Wahlsonntag ebenso erfreuliche Erfolge wie bittere Niederlagen gebracht.
       Ein Alarmzeichen für die Politiker: Die bayernweit größte Partei sind die
       Nichtwähler. Die Wahlbeteiligung sinkt mancherorts unter 40 Prozent – etwa
       bei der Augsburger OB-Wahl.
       
       Das prestigeträchtigste Duell fand in der Landeshauptstadt München statt.
       Dort war der populäre SPD-Amtsinhaber Christian Ude für die CSU zwei
       Jahrzehnte lang unbesiegbar, nun durfte er aus Altersgründen nicht mehr
       antreten. Die CSU gewann an Boden und schaffte es bei der
       Oberbürgermeisterwahl erstmals seit 30 Jahren in die Stichwahl,
       CSU-Kandidat Josef Schmid liegt etwa fünf Prozentpunkte hinter seinem
       SPD-Konkurrenten Dieter Reiter zurück. „München ist keine rote Hochburg
       mehr, München ist zu packen“, freute sich CSU-Generalsekretär Andreas
       Scheuer. Ob sich die Hoffnung erfüllt, darf bezweifelt werden, denn
       SPD-Mann Reiter geht als klarer Favorit in die Stichwahl.
       
       In Nürnberg triumphierte der bisherige SPD-Oberbürgermeister mit gut 67
       Prozent. „Es ist ein Erdrutschsieg für Ulrich Maly“, jubelt der
       SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold. Bitter ist das auch für Bayerns
       Finanzminister Markus Söder, der als Nürnberger CSU-Chef im Wahlkampf nach
       Kräften half, eine Ministeriumszweigstelle in seiner Heimatstadt eröffnete
       und Millionen verteilte. Im benachbarten Fürth gewinnt SPD-OB Thomas Jung
       mit 73 Prozent.
       
       Ein ähnlich uneinheitliches Bild lieferten andere große Städte und
       Landkreise. Als landesweiter Trend – sofern es einen geben sollte –
       zeichnete sich ab, dass die Grünen nach den Stimmverlusten bei Landtags-
       und Bundestagswahl in mehreren Kommunen zulegen konnten. Ganz bitter werden
       die bayerischen Kommunalwahlen voraussichtlich für die FDP: Der
       Abwärtstrend setzte sich offenbar ungebremst fort. In München sank die FDP
       bei der Stadtratswahl möglicherweise unter drei Prozent, auch andernorts
       ging es steil abwärts für die Liberalen.
       
       Im Vergleich zur Kommunalwahl 2008 machte die CSU in einigen Großstädten
       Fortschritte. Die Christsozialen verteidigten im ersten Wahlgang Augsburg
       und Ingolstadt, die dritt- und fünftgrößte Stadt Bayerns. Vor sechs Jahren
       konnten die Christsozialen im ersten Wahlgang keinen einzigen OB-Sessel in
       den fünf größten Städten Bayerns gewinnen. Auch in Würzburg lag der
       CSU-OB-Kandidat vorn. Die SPD gewann dafür in Passau mit großem Vorsprung.
       In Regensburg geht der SPD-Kandidat Joachim Wolbergs mit großem Vorsprung
       in die Stichwahl vor dem CSU-Herausforderer – Wolbergs fehlten nur 21
       Stimmen für den Sieg im ersten Durchgang.
       
       Schmerzlich für die CSU ist auch der Landkreis Miesbach, wo sich die
       Parteispitze von dem Affären-Landrat Jakob Kreidl distanziert hat. Dort
       werden ein Freier Wähler und ein Grüner in die Landrats-Stichwahl ziehen.
       Endgültige Klarheit über Sieger und Verlierer wird erst der 30. März
       bringen.
       
       17 Mar 2014
       
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