# taz.de -- Lufthansa-Piloten streiken: Ab Mittwoch geht nichts mehr
       
       > In den Osterferien in die Sonne fliegen? In Niedersachen und Bremen
       > hofffentlich nicht mit Luftansa. Denn die Piloten der Airline streiken ab
       > Mittwoch.
       
 (IMG) Bild: AUch die Mützen bleiben dann am Boden: Lufthansa-Piloten streiken.
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Für die Fluggäste der Lufthansa kommt es knüppeldick:
       Direkt nach rund 600 Flugausfällen wegen eines Verdi-Warnstreiks an
       deutschen Flughäfen haben die Lufthansa-Piloten einen weit größeren Streik
       über drei Tage angekündigt. Ab Mittwoch kommender Woche wird danach bis
       einschließlich Freitag kaum noch ein Lufthansa-Flug abheben.
       
       Das Unternehmen forderte die Piloten umgehend zur Rückkehr an den
       Verhandlungstisch auf. „Es sind noch viereinhalb Tage Zeit, den Schaden für
       unsere Kunden abzuwenden“, erklärte Arbeitsdirektorin Bettina Volkens am
       Freitag. Man habe am Donnerstag ein neues Angebot vorgelegt, das die
       strittigen Bereiche Gehälter und Übergangsrenten abdecke.
       
       Der Ausstand soll am Mittwoch (2.4.) um 00.00 Uhr beginnen und am Freitag
       (4.4.) um 23.59 Uhr enden, kündigte die Pilotengewerkschaft Vereinigung
       Cockpit (VC) an. Der Arbeitskampf trifft damit die Osterferien in den
       Ländern Niedersachsen und Bremen, die am Donnerstag beginnen. Ursprünglich
       hatte die VC angekündigt, in den Osterferien nicht streiken zu wollen.
       
       „Der von uns angekündigte Verzicht, die Osterferien nicht mit
       Arbeitskämpfen zu belasten, wurde anscheinend vom Management nicht als
       Zeichen unseres Verantwortungsbewusstseins gegenüber den Urlaubsreisenden
       verstanden. Wir lassen uns von Lufthansa nicht hinhalten“, erklärte
       VC-Tarifexpertin Ilona Ritter. Weitere Streiks bis zum Ende der Osterferien
       seien nach derzeitigem Stand dann ausgeschlossen. Die letzten Osterferien
       enden in diesem Jahr am 2. Mai in Thüringen und Schleswig-Holstein.
       
       ## Not-Flugplan für den Fall eines Streiks
       
       Betroffen von den Streiks wären die Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa
       Cargo und Germanwings. Die Konzerntöchter Swiss und Austrian Airlines haben
       eigene Tarifverträge und würden von einem Ausstand bei der Lufthansa nicht
       berührt.
       
       Unabhängig von weiteren Gesprächen bereitet Lufthansa einen Not-Flugplan
       für den Fall eines Streiks vor. Er soll am Montagmittag auf der Homepage
       des Unternehmens im Internet veröffentlicht werden. Die Gesellschaft fliegt
       täglich rund 1800 Verbindungen. Für innerdeutsche Verbindungen wird bei
       Streiks regelmäßig die Bahn als Alternative genutzt.
       
       Trotz mehrerer Treffen in den vergangenen Tagen habe es in dem
       Tarifkonflikt keine Annäherung mit der Lufthansa gegeben, erklärte die
       Gewerkschaft. Knackpunkt und Streikanlass seien die von Lufthansa einseitig
       gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges
       Ausscheiden aus dem Beruf ermöglicht hatten. In einer Urabstimmung hatten
       die rund 5400 Piloten zu 99,1 Prozent für einen Arbeitskampf zu diesem
       Thema gestimmt.
       
       Das Unternehmen hat den rund 5400 Piloten für den Vierjahreszeitraum 2012
       bis 2015 eine Erhöhung der Bezüge um 5,2 Prozent sowie eine Einmalzahlung
       von 2000 Euro angeboten. Die Tariferhöhung soll in zwei Stufen ab Beginn
       dieses Jahres greifen. Die VC hat rund 10 Prozent auf zwei Jahre verlangt.
       
       Bei den Übergangsrenten will die Lufthansa das frühstmögliche individuelle
       Ausscheidealter mittelfristig von derzeit 55 Jahren auf 60 Jahre
       hochsetzen. Diese Grenze gelte bereits heute für Piloten der Germanwings
       und der Lufthansa Cargo. Zudem müssten die ausscheidenden Piloten im
       Schnitt künftig 61 Jahre alt sein statt bislang durchschnittlich 58 Jahre.
       
       ## Hoher Streikbeteiligung erwartet
       
       „Das Angebot ist sehr weit von dem entfernt, was wir wollen“, sagte
       VC-Sprecher Jörg Handwerg. Wegen der Berechnungsmethode des
       Durchschnittsalters würde es darauf hinauslaufen, dass ab 2017/18 sämtliche
       Lufthansa-Piloten bis zum Alter von 65 Jahren fliegen müssten. Die
       Möglichkeit des vorherigen Ausscheidens sei für die Piloten aber ein sehr
       hoher Wert, so dass die VC mit einer sehr hohen Streikbeteiligung rechne.
       
       Die Kündigung der Übergangsversorgung zum Jahresende 2013 ist das
       wichtigste Motiv der Piloten für den Streik. Die Gewerkschaft hatte zudem
       immer wieder betont, dass sie das harte Sparprogramm des Konzerns für
       überzogen hält. „Wir sind nicht bereit, unsere Übergangsversorgung für eine
       höhere Rendite zu opfern“, hatte der Sprecher der VC-Tarifkommission,
       Thomas von Sturm, betont.
       
       28 Mar 2014
       
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