# taz.de -- Antifa-Konferenz in Berlin: Alten Feindbildern abschwören
       
       > Rechtspopulisten in Europa feiern vermehrt Erfolge. Wie soll die Antifa
       > darauf reagieren? Auf einem Kongress in Berlin werden Antworten gesucht.
       
 (IMG) Bild: Nie wieder Deutschland ist einfach. Aber wie ist die europäische Perspektive?
       
       BERLIN taz | Linke und autonome Gruppen sollen sich an diesem Wochenende in
       Berlin begegen. Die Antifa veranstaltet am kommenden Wochenende ab Freitag
       einen [1][internationalen Kongress] mit AktivistInnen aus elf europäischen
       Ländern im Architekturgebäude der Technischen Universität Berlin. Zu den
       Initiatoren der Veranstaltung gehören verschiedene linke Gruppen aus
       Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie die
       Rosa-Luxemburg-Stiftung.
       
       Hintergrund ist der zunehmenden Rechtsrucks in Europa, der sich mit dem
       Erfolg nationalistischer und rechtspopulistischer Parteien in aktuellen
       Wahlen zeigt. Von Frankreich bis Ungarn drängen rechte Kräfte in die
       Parlamente.
       
       In zwei Panels und 25 Workshops will die Antifa daher Raum für einen
       Erfahrungsaustausch geben, bei dem – im besten Falle – auch die Zielfelder
       der Antifa neu justiert werden.
       
       Ein Schwerpunkt liegt dabei laut den Organisatoren auf den Entwicklungen in
       den Nachbarländern. Betroffene oder involvierte Akteure berichten von
       rassistischen Mobilisierungen in ihren Ländern, etwa dem rasanten Aufstieg
       der „Goldenen Morgenröte“ in Griechenland, der Stärke von Le Pens „Front
       National“ in Frankreich, der faschistischen „CasaPound Italia“ in Italien,
       der Rolle der postfranquistischen rechten Regierungspartei „Partido
       Popular“ in Spanien, die Teil der politische Debatte bestimmen.
       
       ## In der Mitte der Gesellschaft
       
       Weiterer Schwerpunkt ist die Frage nach dem Umgang mit diesen neuen rechten
       Strömungen auf politischer Ebene. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das
       viel größere Problem nicht mehr offen neonazistische Gruppierungen sind,
       sondern rechtspopulistische, antidemokratische Parteien, die auf die Mitte
       der Gesellschaft zielen und mit dem Kampf gegen Einwanderung, Islam, EU,
       Euro-Krise oder gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften Stimmung
       machen.
       
       Auf die Ursachen für diesen Zulauf und den eigenen Umgang damit weiß die
       Antifa noch keine klaren Antworten. Welche Schwerpunkte sind in der eigenen
       Arbeit zu setzen und wie können geeignete Gegenstrategien aussehen?
       Inwiefern muss die Antifa alten „Feindbildern“, also solchen mit
       eindeutigem Nazigedankengut, abschwören? Müssen neue Aktionsformen gefunden
       werden, die weniger radikal und stärker aufklärerisch ausgerichtet sind?
       
       Gerade diese Fragen und, nach eigenem Bekunden, notwendige Veränderungen in
       der Antifa, stehen während des Kongresses im Mittelpunkt: Im Kampf gegen
       Faschismus und Rassismus verharren – oder sich im Zeichen der Euro-Krise
       und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen neu justieren?
       
       10 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.dazwischengehen.org/story/2014/03/antifa-der-krise
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Baran Korkmaz
       
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