# taz.de -- Rassismus in New Yorker Polizeieinheit: Die üblichen Verdächtigen
       
       > Die New Yorker Polizei gibt eine Einheit zur Überwachung von Muslimen
       > auf. Die Ausspähung hatte die Muslime unter einen ständigen
       > Terrorverdacht gestellt.
       
 (IMG) Bild: Muslime in New York demonstrieren gegen ihre Überwachung durch die Polizei
       
       NEW YORK afp/taz | Die New Yorker Polizei hat eine umstrittene Einheit
       abgeschafft, die wegen der geheimen Ausspähung von Muslimen der Stadt in
       die Kritik geraten war. Die vormals als sogenannte Demografie-Einheit
       bekannte Gruppe sei bereits seit Januar weitgehend inaktiv gewesen, und die
       Beamten seien in andere Abteilungen versetzt worden, erklärte die New
       Yorker Polizei am Dienstag (Ortszeit).
       
       Zwar sei es bei der Vorbeugung von Gefahren „nützlich“, die demografische
       Zusammensetzung der Bevölkerung vor Ort zu kennen. Allerdings könnten die
       nötigen Informationen auch durch andere Polizisten in direktem Kontakt mit
       der Bevölkerung gesammelt werden. Die New York Times [1][wertete den
       Schritt der größten US-Polizei als Abkehr der neuen Führung von
       umstrittenen geheimen Praktiken nach den Terroranschlägen vom 11. September
       2001.] 
       
       Der seit wenigen Monaten amtierende New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio
       begrüßte die Entscheidung der Polizei. Dies werde dazu beitragen, die
       Spannungen zwischen Polizei und Bürgern abzubauen und sich um die
       „wirklichen Verbrecher“ kümmern zu können. Auch die Bürgerrechtsbewegung
       New York Civil Liberties Union zeigte sich erfreut und äußerte die
       Hoffnung, dass die Polizei die „diskriminierenden Aktivitäten“ nun nicht an
       anderer Stelle fortsetze.
       
       Bürgerrechtsaktivisten zufolge installierte die fragliche Polizeieinheit
       ein „riesiges diskriminierendes Massenüberwachungsprogramm“, mit dem New
       Yorker Muslime von Informanten und Polizeibeamten ausspioniert wurden.
       Mehrere Muslime hatten schon gegen das Programm geklagt, weil es
       hunderttausende Unschuldige stigmatisiere. Die muslimische Gemeinde hatte
       sich durch das Vorgehen der Einheit einem ständigen Verdacht ausgesetzt
       gefühlt.
       
       Die Polizeieinheit hatte Muslime beim Essen, Einkaufen und Beten überwacht.
       Die Polizisten waren angewiesen worden, in Gesprächen mit Angestellten
       muslimischer Betriebe deren Einstellung zu Amerika und der staatlichen
       Aussenpolitik herauszufinden. Ganze Moscheen waren von der Polizei als
       „terroristische Unternehmen“ bezeichnet worden.
       
       Hinweise auf Verbrechen brachte das Programm nicht, wie die Polizei zugeben
       musste. So lange keine juristische Entscheidung über die Klagen mehrerer
       Muslime gefallen ist, werden die bisher gesammelten Daten nicht zerstört.
       
       16 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.nytimes.com/2014/04/16/nyregion/police-unit-that-spied-on-muslims-is-disbanded.html?hp&_r=0
       
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