# taz.de -- Vorwurf Besitz von Kinderpornografie: Odenwaldschule feuert Lehrer
       
       > Ein Lehrer der durch einen Missbrauchsskandal belasteten Odenwaldschule
       > steht im Verdacht, Kinderpornografie zu besitzen. Der Tipp kam von
       > Behörden aus Australien.
       
 (IMG) Bild: Schwerer Verdacht gegen einen Pädagogen der Odenwaldschule.
       
       HEPPENHEIM dpa | Ein Lehrer der hessischen Odenwaldschule steht im Verdacht
       des Besitzes von Kinderpornographie. Seine Wohnung in dem Internat sei
       bereits vor zehn Tagen von der Polizei durchsucht worden, teilte eine
       Sprecherin der Schule am Samstag in Heppenheim (Kreis Bergstraße) mit.
       Dabei hätten die Ermittler Dateien und persönliches Material
       sichergestellt. Die Schule habe dem Lehrer fristlos gekündigt. Die
       Staatsanwaltschaft Darmstadt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu
       erreichen.
       
       Auf die Spur des Mannes waren die Ermittler nach einem Bericht des
       Mannheimer Morgen durch einen Tipp der australischen Polizei gekommen.
       Demnach soll die Internet-Adresse des Lehrers dort bei den Ermittlungen
       gegen einen Kinderporno-Ring aufgetaucht sein.
       
       Odenwald-Schüler seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen, heißt
       es in einer schriftlichen Erklärung der Schule. Der seit August 2011
       beschäftigten Lehrer für Mathematik, Physik und Chemie habe auch eine
       Wohngruppe betreut. Er habe dies aber nicht alleine getan und nicht mit den
       Internatsschülern in einer Wohnung gewohnt.
       
       Die reformpädagogische Odenwaldschule war in den vergangenen Jahren von
       einem Missbrauchsskandal erschüttert worden, nachdem Jahrzehnte
       zurückliegende Übergriffe bekanntgeworden waren. Ausgegangen wird derzeit
       von mindestens 130 Opfern. Als Reaktion darauf hatte die Schule unter
       anderem beschlossen, dass nicht mehr ein Lehrer allein eine Wohngruppe
       betreut. Man arbeite im aktuellen Fall eng mit den Behörden zusammen, sagte
       die Sprecherin der Odenwaldschule.
       
       Die Präventionsbeauftragte der Schule, Regina Bappert, sagte der Erklärung
       zufolge, keine mit Kindern arbeitende Institution sei davor gefeilt, dass
       sich Mitarbeiter bewerben, die sich grenzverletzend verhielten. Dank des
       neuen Präventionskonzeptes wisse die Schule aber mehr über die Strategien
       der Täter und könne früher reagieren.
       
       19 Apr 2014
       
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