# taz.de -- NPD sagt Demo in Neukölln ab: Der 1. Mai bleibt nazifrei
       
       > Die NPD sagt ihren für Donnerstag geplanten Aufmarsch in Neukölln ab.
       > Nazigegner werten das auch als Erfolg der Blockaden vom vergangenen
       > Samstag.
       
 (IMG) Bild: Wird sich so nicht wiederholen am 1. Mai: NPDler am vergangenen Samstag in Berlin.
       
       Die NPD hat ihre Demo-Anmeldung für den 1. Mai zurückgezogen. Wie am Montag
       zunächst aus einem Gespräch zwischen der Polizei und Anmeldern von
       Gegenkundgebungen bekannt und später von einem Polizeisprecher bestätigt
       wurde, sagten die Rechtsextremen ihren geplanten Zug durch Neukölln per Fax
       ab. Andere Anmeldungen der NPD für Berlin lagen bis Redaktionsschluss laut
       Polizei nicht vor.
       
       Die Sprecherin des Bündnisses „Berlin Nazifrei“, das zu Gegenaktionen
       aufgerufen hatte, wertet die Absage der NPD als politischen Erfolg.
       „Offenbar haben die Nazis verstanden, dass auf Berlins Straßen nichts zu
       holen ist“, sagte Katharina Roth gegenüber der taz. Sie bezog sich auf die
       erfolgreiche Blockade eines NPD-Aufmarschs am Samstag, bei dem die Nazis
       statt ihrer geplanten Route durch Kreuzberg nur etwa 200 Meter durch Mitte
       laufen konnten, bevor sie von rund 6.000 GegendemonstrantInnen zur Umkehr
       gezwungen wurden.
       
       „Wir hoffen, dass wir der NPD nicht nur für den 1. Mai, sondern auch
       langfristig gezeigt haben, dass sie in Berlin keine Chance hat“, so Roth.
       Die aus dem Bündnis heraus geplanten Gegenkundgebungen wurden nun ebenfalls
       abgesagt.
       
       Gerüchte, nach denen die Nazis stattdessen in Brandenburg demonstrieren
       wollen, haben sich bisher nicht bestätigt – bei der Brandenburger Polizei
       gibt es bislang keine Anmeldungen der Neonazis. An ihrem zentralen
       Aufmarsch in Rostock sowie an kleineren Demonstrationen in Duisburg und
       Kaiserslautern hält die NPD aber fest. In diesen Städten sind auch
       Gegenaktivitäten geplant.
       
       Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus spricht von
       einer „strategischen Entscheidung der NPD nach ihrer herben Niederlage am
       Samstag“. Es sei zwar nicht auszuschließen, dass einzelne Neonazis den Tag
       trotzdem für militante Aktionen und Provokationen nutzen könnten. „Diese
       Reaktion auf eigene Niederlagen haben wir in der Vergangenheit schon häufig
       beobachten können. Wir halten sie auch am 1. Mai für möglich“, so Klose.
       
       ## Schlecht aufgestellt
       
       Die Absage der Nazidemo passe aber zur Entwicklung, dass die personell und
       strukturell sehr schlecht aufgestellte Berliner NPD immer seltener zu
       größeren Aktionen mobilisiere. Stattdessen versuche sie, mit unaufwändigen
       kleineren Kundgebungen wie etwa bei den Protesten gegen
       Flüchtlingsunterkünfte zu provozieren. „Nazis den Tag zu verderben, wie es
       Tausende Berliner am Samstag geschafft haben, lohnt sich insofern auch über
       solche Tage hinaus“, so Klose.
       
       MALENE GÜRGEN
       
       28 Apr 2014
       
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